Studie: Erst Konsum anschauen – dann Schuld für Erderwärmung zuweisen!
Die Emissionen der Produkte, die von Stadtbewohnern in anderen Ländern gekauft werden, sollen Experten zufolge deren Emissionen zugerechnet werden. Nach den Ergebnisse der im Rahmern einer UN-Konferenz in Edmonton präsentierten Studie machen Städte schätzungsweise 75 Prozent der CO2-Emissionen aus, wobei Herstellerländer wie China und Indien zu den führenden Emittenten von Treibhausgasen zählen.
Wohlhabende Städte sind für einen riesigen Anteil an Treibhausgasemissionen verantwortlich, wenn die Berechnungen auch die Produkte einbeziehen, die aus Entwicklungsländern kommen, sagten Forscher am 06.03.2018 im Rahmen der CitiesIPCC Cities and Climate Change Science Conference in Edmonton, Kanada, und stellten traditionelle Schätzungen in Frage, die den Herstellerländer angelastet werden.
[note Dieser Bericht stellt Methodik und Ergebnisse einer Arbeit vor, die verbrauchsbezogen die Treibhausgasemissionen von 79 Städten untersucht, und die von der C40 Cities Climate Leadership Group (C40) in Zusammenarbeit mit der University of Leeds (Vereinigtes Königreich), der University of New South Wales (Australien) und Arup erstellt wurde.]
Betrachtet man die Emissionen auf der Grundlage des Verbrauchs, so geben wohlhabende Städte, vor allem in Nordamerika und Europa, 60 Prozent mehr Treibhausgase ab als mit herkömmlichen Berechnungen, erklärten dieForscher bei dem von den Vereinten Nationen unterstützten Klimagipfel.
Die Forscher nutzten Handels- und Haushaltsdaten von 79 Städten, Mitglieder von C40. Die Schätzung von C40 geht von der Sorge aus, dass die nationalen Regierungen nicht auf dem richtigen Weg sind, um die Zusagen einzuhalten, die sie 2015 in Paris gegeben haben, um die Treibhausgase zu reduzieren und den Klimawandel einzudämmen. Mit verbrauchsgesteuerten Berechnungen seien die Emissionen in 15 wohlhabenden Städten nämlich dreimal so hoch wie bei der traditionellen Berechnung gewesen.
Die Nutzung verbrauchsabhängiger Emissionen sei „revolutionär“, obwohl sie noch „an der Peripherie“ liege, sagte IPCC-Co-Vorsitzende Debra Roberts. „Aber…. das sind Ideen, deren Zeit wahrscheinlich fast unmittelbar bevorsteht“, sagte sie der Thomson Reuters Foundation am Rande des Edmonton-Gipfels, wo rund 750 Klimawissenschaftler und Stadtplaner aus 80 Ländern versammelt waren, um einen globalen Fahrplan für Städte im Kampf gegen den Klimawandel zu entwerfen.
[note Von Sebastien Malo – zuerst veröffentlicht in eco-business.com mit freundlicher Erlaubnis der Thomson Reuters Foundation, dem gemeinnützigen Arm der Nachrichtenagentur Thomson Reuters, der Informationen über humanitäre Aktivitäten, Frauenrechte, Menschenhandel, Eigentumsrechte, Klimawandel und Resilienz bereitstellt. (trust.org/20180307000331-okm93)]
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