EE-Umsätze steigen auf 16,2 Mrd. Euro

AEE: Investitionen und Umsatz gut behauptet

Zum Tag der Erneuerbaren Energien am 28. April meldet die Erneuerbaren-Branche einen steigenden Beitrag zur Wirtschaftskraft in Deutschland: Laut aktuellen Zahlen der Bundesregierung erhöhten sich einer Medienmitteilung der Agentur für Erneuerbare Energien zufolge 2017 sowohl die wirtschaftlichen Impulse aus dem Anlagenbetrieb als auch die Investitionen in neue Anlagen auf je 16,2 Milliarden Euro. Während der Zuwachs bei den Neuinvestitionen auf die Windenergie zurückzuführen war, dominiert im Anlagenbetrieb die Bioenergie. „Die insgesamt positive Entwicklung zeigt die Attraktivität der Erneuerbaren für Investoren und Gesellschaft“, erklärte AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

Windgenerator im Bau bei Beckum, Westfalen – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Ein Windgenerator reicht für 3.000 E-Autos

Bei den Investitionen in neue Anlagen entfielen auf die Windenergie mit 11 Milliarden Euro knapp 70 Prozent aller 2017 eingesetzten Mittel. Damit wurden rund 5 GW Wind-Onshore und etwa 1,3 GW Offshore zugebaut. „Zügige Fortschritte beim Ausbau der Windenergie an Land und auf See ebenso wie bei Solar-, Bioenergie und Co. sind dringend notwendig, um den steigenden Bedarf an Energie aus regenerativen Quellen zu decken, und zwar sowohl für klassischen Stromverbrauch in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie als auch für neue Anwendungen“, so Vohrer. Zu solchen neuen Anwendungen gehören z.B. Elektroautos: So können mit dem Stromertrag einer einzigen modernen Windkraftanlage im Binnenland rund 3.000 E-Mittelklasse-Wagen mit einer jährlichen Laufleistung von 10.000 km betrieben werden.

Mit dem wachsenden Anlagenpark sind die Umsätze aus dem Betrieb bestehender Erneuerbare-Energien-Anlagen kontinuierlich gestiegen. Wie bei den Neuinvestitionen, so legten die wirtschaftlichen Impulse aus dem Anlagenbetrieb 2017 auf 16,2 Mrd. Euro zu. Dies entsprach einem Zuwachs von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den mit Abstand größten Anteil unter den Erneuerbaren hatte hier die Bioenergie mit 10,5 Mrd. Euro oder 65 Prozent. Dies ist unter anderem auf die Beschaffung nachwachsender Rohstoffe zurückzuführen. Auch Service und Wartung tragen zu den wirtschaftlichen Impulsen bei. „Erneuerbare Energien sind die günstigste und sauberste Energie der Gegenwart. Sie zu nutzen und weiter zu entwickeln ist nicht nur ein Gebot von Klimaschutz und Versorgungssicherheit, sondern auch umsichtige Industriepolitik“(Vohrer).

Wachsender Stellenwert für Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft

Längst sind die Erneuerbaren zum Jobmotor in vielen Regionen und Branchen geworden. Wie aus einer Studie in der Reihe GWS-Research Reports hervorgeht, war das Beschäftigungswachstum in der deutschen Energiewirtschaft von rund 550.000 Jobs zu Beginn des Jahrtausends auf 690.000 Arbeitsplätze im Jahr 2016 im Wesentlichen auf die Erneuerbaren Energien zurückzuführen. Während die konventionellen Energien im Jahr 2000 noch etwa 70 Prozent der gesamten Energie-Beschäftigung stellten, waren es 2016 nur noch rund 40 Prozent. Hingegen erhöhte sich der Anteil der Erneuerbaren an den Arbeitsplätzen im gleichen Zeitraum auf fast 50 Prozent. Die verbleibenden Jobs entfallen auf Netze und Speicher. Vohrer: „Diese Zahlen zeigen einmal mehr: Die Erneuerbaren sind ein wirtschaftlicher Stabilitätsanker“.

2017 wurden nach Berechnungen der AGEE-Stat im Auftrag des Bundes­wirtschafts­ministeriums in Deutschland insgesamt 16,2 Milliarden Euro durch den Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen umgesetzt – eine Steigerung von mehr als drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Obwohl insbesondere Wind und Photovoltaik bzw. Solarthermie fast betriebskostenfreie Energieformen sind, werden durch Wartung und Service der vielen Anlagen erhebliche Umsätze generiert. Den größten Anteil an den Betriebsumsätzen hat jedoch die Bioenergie, bei der die für die Lieferung von Strom, Wärme und Kraftstoffen notwendige Biomasse erst bereitgestellt werden muss. Durch die steigende Nutzung von Bioenergie, aber auch durch die zunehmende Anzahl von Wind-, Solar, Geothermie- und Wasserkraftanlagen stiegen die Umsätze aus dem Betrieb in den letzten Jahren kontinuierlich an.

Tag der Erneuerbaren erinnert an Tschernobyl

Gelegenheit sich rund um das Thema Erneuerbare Energie zu informieren, bietet der Tag der Erneuerbaren Energien am 28. April. Der bundesweite Aktionstag findet immer am letzten Samstag im April statt und erinnert an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26.04.1986. Bürgerinitiativen, Anlagenbetreiber und Unternehmen öffnen ihre Türen und zeigen Interessierten, wie eine Energieversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien funktioniert. Geplante Veranstaltungen: energietag.de.

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