CO2-Gehalt auf Höchststand seit 800.000 Jahren

Mehr als 410 ppm im gesamten April = Rekord-Kohlendioxidgehalt

Im vergangenen August (11.08.2017)  meldete der Jahresbericht der US-Klimabehörde NOAA, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre habe 2016 so schnell zugenommen wie seit  58 Jahren nicht, sie habe im weltweiten Durchschnitt 402,9 ppm erreicht und sei damit so hoch wie noch nie seit 800.000 Jahren, wie der Vergleich mit Eisbohrkernen ergab. Nun lagen sie einen ganzen Monat – den April – über bei durchschnittlich 410 ppm, wie das Mauna Loa Observatoriums auf Hawaii mitteilte – ein neuer Rekord.

Rauch und CO2 – Kohlekraftwerk – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Dies sei das erste Mal in der Geschichte der Sternwarte, dass ein Monatsdurchschnitt dieses Niveau überschritten habe, so der englische Independent. Die Scripps Institution of Oceanography teilte mit, dass die Kohlendioxidwerte vor der industriellen Revolution in den vergangenen 800.000 Jahren 300 ppm nicht überschritten hätten. Die sogenannte Keeling-Kurve (siehe: solarify.eu/keeling-kurve), mit der die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre dargestellt wird, zeigt seit Jahrzehnten einen stetigen Anstieg des CO2-Gehalts der Atmosphäre.

Kohlendioxid bleibt zehntausende von Jahren in der Atmosphäre, fängt die Wärme der Sonneneinstrahlung ein und treibt den Klimawandel voran. Die letzte Messung zeigt einen Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre um 30 Prozent seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1958. Die erste Messung wurde mit 315 ppm aufgezeichnet. Die Kohlendioxidkonzentration lag 2013 erstmals über 400 ppm.
Vor 1800 lag das atmosphärische CO2 im Durchschnitt bei 280 ppm, was die Wirkung der vom Menschen verursachten Emissionen seit der industriellen Revolution zeigt.

Ralph Keeling, Direktor des CO2-Programms an der Scripps Institution, welche die Messungen überwacht, sagte der Washington Post, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre in den letzten zehn Jahren schneller gestiegen sei als in den 2000er Jahren: „Es ist ein weiterer Meilenstein für den Anstieg des CO2-Ausstoßes im Laufe der Zeit. Es ist näher an einigen Zielen, die wir nicht wirklich erreichen wollen, wie z.B. über 450 oder 500 ppm. Das ist ziemlich gefährliches Gebiet“, sagte er.  Nach der Nachricht von der Messung des Mauna-Loa-Observatoriums twitterte die Klimawissenschaftlerin Katharine Hayhoe: „Mich als Wissenschaftlerin beunruhigt am meisten, was dieser kontinuierliche Anstieg eigentlich bedeutet: dass wir volle Kraft voraus ein beispielloses Experiment an unserem Planeten fortsetzen, dem einzigen Zuhause, das wir haben.“

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