BUND: Ambitioniertes Handeln angemahnt
Das am 04.06.2017 in Berlin veröffentlichte Gutachten internationaler Experten zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – den sogenannten „Peer Review 2018“ – kommentierte Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung:
„Wir begrüßen das vorgestellte Gutachten. Es stützt unsere Einschätzung, dass die Bundesregierung in ihren Bemühungen, die eigene Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, weitaus ambitionierter handeln muss. Wesentliche Ziele der deutschen Strategie sind weit davon entfernt, erreicht zu werden. Konsequentes Handeln ist überfällig, da die planetaren Grenzen insbesondere beim Klimawandel und dem Artensterben bereits überschritten sind. Die internationalen Experten unter Leitung der ehemaligen neuseeländischen Ministerpräsidentin Helen Clark konstatieren folgerichtig dringenden Handlungsbedarf. Sie mahnen eine Dringlichkeit an, die in der deutschen Politik bislang leider nicht zu erkennen ist.
Der BUND unterstützt die Empfehlung an die Bundesregierung, ihre Bestrebungen in Richtung Nachhaltigkeit zu verstärken und sich ehrgeizigere Ziele zu setzen. Es ist höchste Zeit, dass die Regierung eine ökologische und soziale nachhaltige Entwicklung zur obersten Priorität ihres Regierungshandelns macht. Essenziell sind dafür der Ausstieg aus der Kohle vor 2030 und eine Wende in der Verkehrs- und Agrarpolitik. Darüber hinaus muss sich die Nachhaltigkeitsstrategie im Bundeshaushalt widerspiegeln. Öffentliche Subventionen, die dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen, muss die Regierung streichen.
Wir brauchen jetzt eine Abkehr von einer Politik, die vorrangig auf Wirtschaftswachstum setzt. Notwendig ist vielmehr eine konsequent ökologische Politik mit deutlich weniger Ressourcenverbrauch. Wohlstand, Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit sind damit gut vereinbar, wenn die Politik entsprechende Rahmenbedingungen setzt.“
->Quelle und weitere Informationen: