Verbraucherzentrale mit neuem Solarrechner
Mit Sonnenstrom vom eigenen Dach das Auto betanken ist die günstigste Art, ein Elektrofahrzeug zu laden – so eine Medienmitteilung der NRW-Verbraucherzentrale. Und es erhöht den Eigenverbrauch von Ökostrom aus der eigenen PV-Anlage. Daher ist es ein logischer Schritt für Haushalte, die nach mehr Unabhängigkeit vom externen Energieanbieter streben. Noch zählen diejenigen, die ihren Sonnenstrom auch für ihr Fahrzeug nutzen, zu den Pionieren im Land.
Wie viel Sonne landet eigentlich im Tank, wenn ein Elektroauto Strom aus einer Photovoltaikanlage lädt? Die Antwort darauf gibt ein spezieller Solarrechner der Verbraucherzentrale NRW. Das Online-Tool zeigt, mit welchem Solarstromanteil Privatleute je nach Anlagenleistung, Batteriespeicher und Fahrzeugnutzung mobil sein können. Werte um 70 Prozent sind dabei mit Modulen auf dem Eigenheim durchaus zu erreichen. In solchen Fällen müssten also nur 30 Prozent des Energiebedarfs aus dem Netz gedeckt werden.
Das E-Auto startet durch. So will die Autoindustrie in den nächsten fünf Jahren mehr als hundert verschiedene Modelle auf den Markt bringen. 2017 hat sich die Zahl der Neuzulassungen bei Elektroautos um fast 120 Prozent und bei Plug-in-Hybriden um 114 Prozent erhöht. Tendenz steigend. Der Diesel-Skandal, Diskussionen um Fahrverbote in Großstädten und vielleicht irgendwann auch eine Pflichtquote für alternative Antriebe könnten die Nachfrage beflügeln.
Und auch bei der Infrastruktur tut sich etwas. Es gibt immer mehr öffentliche Ladesäulen. Die Ladetechnik für zu Hause hat sich weiterentwickelt und ist auch für den Einzelnen bezahlbar geworden. Wer sich in der eigenen Garage oder auf seinem privaten Stellplatz eine Ladestation einrichtet, bekommt dafür sogar Fördermittel. Die gibt es übrigens auch für PV-Anlagen, Batteriespeicher und E-Autos.
Die VZ-NRW: „Die gute Nachricht lautet also: Ein Elektroauto mit eigenem Solarstrom zu beladen, ist auch für Privatpersonen technisch machbar. Vergleichsweise einfach ist es, wenn das Auto tagsüber zur Ladung bereitsteht. Aber wenn größere Mengen Solarstrom, beispielsweise über Nacht, geladen werden, ist es noch immer technisch anspruchsvoll und mit einigem Aufwand verbunden.
Deshalb sollten sich Verbraucher vorab gut informieren und beraten lassen. Das gilt für die Auswahl der richtigen Technik genauso wie für die Abwägung von Kosten und Nutzen. Daneben spielen Umweltaspekte sowie Fragen zur Rechtslage und zu Versicherungen eine Rolle. Wichtig ist auch die Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander, also von PV-Anlage, E-Auto, Ladetechnik, Batteriespeicher und gegebenenfalls von einem Energiemanagement. So kann beispielsweise ein Speicher helfen, den Anteil an selbst genutztem Ökostrom zu erhöhen.“
Auf der Seite www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank finden sich zu all diesen Fragen erste Tipps und Hinweise. Sie richten sich hauptsächlich an Eigentümer von Einfamilienhäusern mit unmittelbar angeschlossenem Stellplatz oder Garage. Eine Checkliste zeigt, worauf man vor einer Entscheidung achten sollte. Mit Hilfe des interaktiven Solarrechners kann man überschlägig ermitteln, wie viel Solarstrom das jeweilige Elektromobil überhaupt laden kann.
->Quellen: