Größtes Solarkraftwerk der Karibik am Netz

Im Endausbau 116 MW

In der Dominikanischen Republik ist mit (vorerst) 58 MW das größte PV-Kraftwerk der Karibik ans Netz gegangen. Bei Monte Cristinahe der haitianischen Grenze, im äußersten Nord-Westen, ist in den vergangenen sechs Monaten auf einer Fläche von zwei Millionen Quadratmetern ein gigantisches Solarkraftwerk entstanden, das mehr als 50.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgen wird. Im Endausbau wird der Solarpark 116 MW haben, so der Entwickler F&S aus dem nordrheinwestfälischen Euskirchen in einer Medienmitteilung. Die zweite Hälfte des Parks wollen die Projektpartner nach eigenem Bekunden bis Sommer 2019 fertigstellen.

PV-Freiflächenanlage – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Auf dem Areal mit einer Größe von mehr als 280 Fußballfeldern wurden 215.000 Module installiert, deren Strom über Wechselrichter und ein neu errichtetes Umspannwerk in das Hochspannungsnetz der Insel eingespeist wird.

F&S: „Mit dem Solarpark Montecristi übernimmt die Dominikanische Republik bei den Erneuerbaren Energien die Vorreiterrolle in der Karibik. Ein wichtiger Rohstoff der Dominikanischen Republik wird damit optimal genutzt: Die Sonne. Gerade in der Region Montecristi ist die Sonneneinstrahlung und der damit produzierte Strom sicher planbar. Montecristi Solar spiegelt den Aufbruch in ein neues Energiezeitalter wider. Die Solarenergie eröffnet neue, nie dagewesene Chancen und wird die Zukunft des Landes nachhaltig prägen.“ Als größter Solarpark der Karibik wird der Solarpark Montecristi pro Jahr ca. 103.000 MWh Strom produzieren.

Wie Petra Hannen auf pv magazine schreibt, sei F&S Solar nach eigenen Angaben beim Solarpark Montecristi auch als Investor engagiert und habe 35 Prozent des Eigenkapitals eingebracht. Die anderen 65 habe die Hamburger Blue Elephant Energy AG (BEE) investiert. Das Fremdkapital sei über europäische Entwicklungsbanken – die DEG aus Köln, die niederländische FMO und die belgische BIO – zur Verfügung gestellt worden. Die DEG habe zudem den gesamten Projektverlauf nach ökologischen und sozialen Standards der Weltbank geprüft und begleitet. Das gesamte Investitionsvolumen bezifferte F&S Solar auf 87 Millionen US-Dollar (74,4 Mio. Euro).

Der Park wurde entsprechend der Eingangsleistung der SMA-Wechselrichterstationen schrittweise in Blöcken von 2,5 MW aufgebaut. Das Umspannwerk errichtete ABB, die Einspeisung erfolgt direkt auf dem Gelände des Solarparks in die Hochspannungsebene. Das über das gesamte Jahr relativ konstante Klima sorgt für gleichmäßige, gut prognostizierbare Erträge. In der einzigen schwierigen Phase, der herbstlichen Hurrikan-Saison, kommt dem Projekt seine geografische Lage im Nordwesten des Landes zugute. Der Bereich, in dem das Solarkraftwerk errichtet wurde, ist durch nahegelegene Gebirgszüge gut vor den Auswirkungen von Hurrikans geschützt. Auch in logistischer Hinsicht war die Region Montecristi vorteilhaft, denn von den Tiefseehäfen Haina und Caucedo aus erreichten die Komponenten in verhältnismäßig kurzer Zeit ihren Zielort.

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