Frankreich, Spanien und Portugal bauen Energieverbindungen aus
Frankreich, Spanien und Portugal haben sich am 27.07.2018 darauf geeinigt, im Golf von Biskaya eine Seekabel-Verbindung zu bauen, um der iberischen Halbinsel aus ihrer Energieisolierung zu helfen, so das Portal phys.org. Nach einem Treffen in Lissabon begrüßten die drei Staats- und Regierungschefs eine dabei unterzeichnete Vereinbarung über die Finanzierung der 370 Kilometer langen Stromleitung zwischen Frankreich und Spanien – „ein sehr wichtiger Schritt“, sagte der portugiesische Premierminister Antonio Costa.
Die Europäische Kommission wird mit 578 Millionen Euro 30 Prozent des Projekts finanzieren, „ein beispielloser Betrag für ein Energieprojekt in der Europäischen Union“. Die Stromleitung soll 2025 in Betrieb gehen und die Kapazität für den Stromaustausch zwischen Frankreich und Spanien nahezu verdoppeln. Spanien und Portugal setzen sich seit langem für ein Ende ihrer Isolierung von den europäischen Strom- und Gasnetzen ein. Portugal hat einen Überschuss an Stromerzeugung, den es weiter als nach Spanien exportieren könnte, wenn es mehr Verbindungen zum übrigen Europa gäbe.
Ebenso wollen Madrid und Lissabon durch den Bau einer Pipeline in Katalonien im Nordosten Spaniens besser an den europäischen Gasmarkt angebunden werden. Das würde eine weitere Pipeline ergänzen, die bereits durch die West-Pyrenäen Spanien mit Frankreich verbindet. Beide Länder importieren Gas aus Algerien über eine 2011 in Betrieb genommene Pipeline.
Außerdem verfügen sie über sieben Häfen, die verflüssigtes Erdgas (LNG) abfertigen können, das sie aus Katar und zunehmend aus den Vereinigten Staaten importieren, während es Schiefergas entwickelt. Bessere Verbindungen würden die Abhängigkeit Europas vom russischen Gas verringern. Eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie ergab jedoch, dass die Pipeline in Katalonien, die mehr als 440 Millionen Euro kosten würde, nicht rentabel wäre, da andere europäische Länder bereits über viele LNG-Häfen verfügen, die nicht voll ausgelastet sind. Daher war Frankreich zurückhaltend.
Aber der französische Präsident Emmanuel sagte am 27.07.2018, er sei offen für Fortschritte beim Gas, obwohl er zur Bedingung machte: „Wir werden nur dann mehr Pipelines bauen, wenn der Gasverbrauch in Europa signifikant bleibt“. Die katalonische Pipeline werde dann gebaut, wenn nach dem Kohleausstieg durch steigende Gas nachfrage kosteneffizient sei.
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