Grund: CO2-Strafzahlungen
Auf einen “ungewöhnlichen Preismechanismus” weist das Elektroauto- & E-Mobilitäts-Portal ecomento.de hin: Demnach lohnen sich Elektroautos wegen der CO2-Strafzahlungen auch als Verlustgeschäft. Sollten Hersteller mit dem Verkauf einzelner E-Pkw Verluste machen, dürfte sich der Entwicklungs- und Kapitalaufwand für die alternative Antriebsart trotzdem rentieren: Damit ihr CO2-Durchschnittswert die 95-Gramm-Marke nicht überschreitet, lohnt sich die Fertigung von Elektroautos für die meisten Anbieter in jedem Fall.
Unter den deutschen Autobauern investiert einer Studie von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Car Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen zufolge die VW-Gruppe am massivsten in Elektromobilität. Insgesamt habe die VW-Gruppe nach 2020 einen Europa-Bedarf von jährlich knapp 350 000 BEV. Neben den ersten 500 reichweitenstarken BEV von Audi (2018) und Porsche (2019), verstärke der VW-Konzern „über alle Marken mit hohem Druck seine Elektromobilität“. Die EU-Grenzwerte von 95 g CO2/km seien nach Dieselgate der entscheidende Politikparameter für den Durchbruch der Elektromobilität in Europa.
Die BMW Group müsste laut Dudenhöffer etwa ohne BEV mit jährlichen Strafzahlungen von 1,09 Mrd Euro, Mercedes-Smart mit 1,248 Mrd. Euro und der VW-Konzern mit 3,98 Mrd. Euro rechnen: „Damit liegt der Zusatzwert eines BEV in der BMW Group bzw. der VW-Gruppe bei 11.900 Euro bzw. 11.400 Euro. Bei Mercedes-Smart steigt der Zusatzwert gar auf 12.400 Euro. Da die Zusatzwerte unabhängig von der Größe von Elektroautos sind, ist es für die Autobauer sinnvoll, preisgünstige und nicht ganz so reichweitenstarke Klein- und Kompaktfahrzeuge anzubieten.“
Ihre Funktion als Verhinderer von CO2-Strafzahlungen erfüllen Elektroautos Dudenhöffer zufolge am besten, wenn ihr Anteil an der Gesamtproduktion ab 2020 bei neun Prozent liegt – eine Zahl von knapp 1,5 Millionen Stück.
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