„Schub für die Energieeffizienz“

Fraunhofer ISE-Ausgründung Mondas mit neuer Monitoring- und Analysesoftware

Nach intensiver Entwicklung am Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE brachte das ausgegründete Unternehmen Mondas laut einer Medienmitteilung vom 12.12.2018 eine neuartige Analytic Software auf den Markt. Zielgruppe für die Anwendung seien Hersteller, Betreiber und Wartungsfirmen, die sehr viele und räumlich weit verteilte Energie- und Versorgungsanlagen warten müssten und hierbei Kosten sparen möchten. Typische Anlagen wären Blockheizkraftwerke und Photovoltaikanlagen, aber auch Druckluftstationen oder Kältemaschinen. TGA-Planer könnten mit der IoT-Software Mondas die Inbetriebnahme der geplanten Gebäude deutlich beschleunigen.

Mondas erfasst alle relevanten Anlagedaten

„Mondas ist mehr als eine herkömmliche Monitoring-Software“, betont Geschäftsführer Christian Neumann. „Die Webplattform kann eine sehr große Zahl von Anlagen sehr schnell analysieren und erkennt kritische Betriebszustände sofort. Anlagenbetreiber erhalten Hinweise auf Störungen, bevor diese überhaupt auftreten.“

Mondas erfasse alle relevanten Anlagendaten wie Betriebstemperaturen, Laufzeiten oder Umdrehungszahlen und analysiere diese praktisch in Echtzeit. Im kritischen Betriebszustand schicke das System die Fehleranalyse an den Kunden. Dadurch sinke die Zahl der Betriebsausfälle deutlich, Wartungsfahrten könnten eingespart oder effizienter durchgeführt werden. Hierdurch verbessere sich der Energieertrag und damit die Rentabilität von Blockheizkraftwerken oder Solarparks erheblich.

Großes Potenzial für Kosten- und Energieeinsparung

„Grundsätzlich eignet sich unsere IoT-Plattform für alle wartungsintensiven Produktions- und versorgungstechnischen Anlagen, die in Unternehmen zum Einsatz kommen“, unterstreicht Mondas-Chef Neumann, „beispielsweise Druckluftkompressoren, Lüftungsanlagen, Kältemaschinen, aber auch Werkzeugmaschinen oder Förderanlagen.“ Der große Vorteil: mondas verfüge über Schnittstellen zu vielen Formaten, Bussystemen und Protokollen und sei damit praktisch universell einsetzbar.

Mit der Ausgründung der Mondas GmbH knüpfe das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE an den Digitalisierungstrend in der Industrie an. „In Deutschland gibt es viele Energieanlagen, die bei weitem nicht optimal laufen“, sagt Prof. Hans-Martin Henning, Leiter des Fraunhofer ISE. Die Vielzahl der Anlagen werde man aber ohne datenbasierte Methoden nicht in den Griff bekommen. „Wir sehen mit mondas ein enormes Potenzial für Kosten- und Energieoptimierung der Anlagen und erwarten einen deutlichen Schub für die Erhöhung der Energieeffizienz, insbesondere im Nichtwohnungsbau und Gewerbe – und damit einen wichtigen Beitrag für die Energiewende.“

Erprobt und marktverfügbar

Die Mondas Analytic-Software sei bereits erfolgreich erprobt worden. So seien im Freiburger Plusenergiequartier „Gutleutmatten“ 45 Gebäude mit eigenen solarthermischen Anlagen auf dem Dach an die Systemplattform angeschlossen. Mondas überwache den Betrieb und helfe solaroptimierte Speicherstrategien zu entwickeln. Der BHKW-Planer und Betreiber enerquinn in Weingarten überwache mit Mondas die von ihm gebauten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Und das Freiburger Planungsbüro Solares Bauen nutze Mondas für die schnelle Inbetriebnahme der geplanten Gebäude und Steigerung der Gebäudeperformance.

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