Bundesregierung sträubt sich gegen Tempolimit – eine verpasste Chance für Klimaschutz und Verkehrssicherheit
Wenn es um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen geht, wird es schnell emotional. Selbst Menschen, die im Biomarkt einkaufen und deren Kinder bei Fridays for Future demonstrieren, gerät der Klimaschutz aus dem Sinn, wenn es ums Schnellfahren geht. Dann fallen Begriffe wie Freiheitsverlust, Verbotsstaat, Ökodiktatur – manchmal scheint dem deutschen Autofahrer die freie Fahrt so heilig zu sein wie dem Amerikaner der Waffenbesitz. Ein Kommentar von Christina Kunkel vom 17.10.2019 in der Süddeutschen Zeitung.
Die Grünen sind erwartungsgemäß mit ihrem Antrag im Bundestag gescheitert, deutsche Autofahrer bei 130 km/h einzubremsen. Dennoch ist es wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wie absurd die freie Fahrt ist. Denn die gleichen Menschen, die ein Tempolimit als Eingriff in ihre persönliche Freiheit ablehnen, empfinden es als angenehm, wenn sie auf dem Weg in den Urlaub die deutsche Grenze passieren und nur noch mit Tempo 120 oder 130 dahinrollen dürfen. Es ist dagegen alles andere als entspannend, mit 200 auf der linken Spur zu fahren und ständig Angst zu haben, dass auf der Nebenspur jemand ausschert. Schnellfahren ist oft purer Stress. …
Dieser Artikel gehört zur Werkstatt Demokratie, ein Projekt der SZ und der Nemetschek Stiftung. Alle Beiträge der Themenwoche „Klimakrise“ finden Sie hier, alles zum Projekt hier.
->Quelle und weiterlesen: Süddeutsche.de/tempolimit-autobahn-deutschland