StrompreiseErste Modellergebnisse von enervis
Seit die Ergebnisse des Klimakabinetts (Ende September) vorliegen, steht die nationale CO2-Bepreisung der Non-ETS-Sektoren ab 2021 im Zentrum des Maßnahmenpakets. Das energiewirtschaftliche Analysehaus enervis hat am 29.10.2019 in Berlin erste Modellergebnisse zu den Auswirkungen der Einführung eines nationalen CO2-Preises im Non-ETS Bereich auf den Strommarkt veröffentlicht. Im Fokus dieser Modellierungen stehen die Auswirkungen der Einführung eines CO2-Preises für den Wärme- und Verkehrssektor auf den Großhandelsstrompreis.
Die Modellierungen zeigen: Wenn die Minderungsziele über eine reine Subventionsstrategie erreicht werden, steigt der mittlere Strompreis in Deutschland bis 2030 zwar an, sinkt dann langfristig wieder deutlich ab. Der europäisch koordinierte Klimaschutz über einen höheren CO2-Preis für den Strommarkt (EU ETS) hebt den Strompreis bereits in den 20er Jahren um rd. 5 €/MWh und in den 30er Jahren sogar um 10 €/MWh an.
Der Einfluss des nationalen CO2-Preises und die damit verbundene Aktivierung von flexibler Nachfrage aus dem Wärme- und Verkehrssektor nimmt ab Beginn der 30er Jahre stark zu. So liegt der Effekt in den 20er Jahren bei nur 1-2 €/MWh. Ab 2030 zeigt das Instrument Wirkung und der Effekt steigt sukzessive auf bis zu 10 €/MWh in den 40er Jahren.
Implikationen:
- Die Kannibalisierungseffekte Erneuerbarer Energien können langfristig durch eine gesteigerte Flexibilität der Nachfrage aus den Sektoren Wärme und Verkehr deutlich gesenkt werden.
- Die Bewertung von Assets und PPAs hängt maßgeblich vom Ambitionsniveau nationaler und europäischer Zielszenarien ab
Hierzu Tim Steinert, Berater bei enervis: „Zwar ist die Einführung eines CO2-Preises für die Sektoren Wärme und Verkehr anfänglich für den Strompreis weniger relevant, langfristig stabilisiert aber die Aufnahmefähigkeit dieser Sektoren den Strompreis und zieht einen „Floor“ ein für den Marktwert der Erneuerbaren“.
->Quelle: owncloud.enervis.de/PAsjqGI3r6Q1BU0