Jänschwalde nimmt Regelbetrieb wieder auf
Weil eine Umweltverträglichkeitsprüfung fehlte, lag der Tagebau Jänschwalde fast ein halbes Jahr gerichtlich erzwungen still. Seit 24.02.2020, seitdem das Landesamt für Bergbau Geologie und Rohstoffe (LBGR) dem Bergbaubetreiber Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) die Zulassung zum Hauptbetriebsplan 2020 bis 2023 für den Tagebau Jänschwalde erteilt hat, wird einer Medienmitteilung zufolge wieder Braunkohle gebaggert.
Im Tagebau Jänschwalde arbeiten im Regelbetrieb mehr als 600 Mitarbeiter. „Wir sind erleichtert, dass sowohl unsere Mitarbeiter als auch die zahlreichen Mitarbeiter von Service- und Partnerunternehmen ihre verantwortungsvolle Tätigkeit im Tagebau Jänschwalde jetzt wieder in gewohnt zuverlässiger Weise aufnehmen können“, sagte Uwe Grosser, Bergbauvorstand der LEAG.
Der Hauptbetriebsplanzulassung ist eine umfangreiche FFH-Verträglichkeitsprüfung für 14 FFH-Gebiete und ein Vogelschutzgebiet vorangegangen. Die Zulassung des Hauptbetriebsplans 2019 ohne gleichzeitig vorliegende FFH-Verträglichkeitsprüfung war im vergangenen Jahr gerichtlicher Streitpunkt gewesen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte mit Unterstützung der Grünen Liga die Zulassung beim Verwaltungsgericht Cottbus angefochten. Entsprechend der gerichtlichen Entscheidungen kam es zu einem vorläufigen Tagebaustopp, der ab dem 01.09.2019 wirksam wurde. Die nun vorliegende Zulassung des LBGR für den Hauptbetriebsplan mit der FFH-Verträglichkeitsprüfung, zu der das erforderliche Einvernehmen der zuständigen Fachbehörde, des Landesamtes für Umwelt, vorliegt, schafft die genehmigungsrechtliche Grundlage dafür, den Tagebau Jänschwalde bis 2023 in seine geplante Endstellung zu fahren.
Etwa die Hälfte der Tagebau-Stammbelegschaft wurde seit September zwischenzeitlich an anderen Betriebsstandorten der Leag eingesetzt. Rund 200 Mitarbeiter arbeiteten vorübergehend in den sächsischen Tagebauen Nochten und Reichwalde, etwa 70 Mitarbeiter verstärkten die Produktionsbereiche des Tagebaus Welzow-Süd.
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