BMWi: Forschung zu zukünftigen Energiewelten liefert jede Menge spannende Neuigkeiten
„Das erfolgreiche Forschungsprogramm des BMWi „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG)“ gehe (nach fast vier Jahren Laufzeit) in die Endrunde und liefere nun „jede Menge spannende Ergebnisse“. Laut einer Medienmitteilung des BMWi testen gegenwärtig fünf Modellregionen deutschlandweit innovative Lösungen für die Energiewende. Die Modellregion WindNODE im Nordosten Deutschlands etwa stellt Lösungen vor, mit denen Unternehmen Öko-Strom flexibler nutzen und damit auch die Stromnetze entlasten können.
Wie diese ihren Stromverbrauch auf die schwankende Erzeugung erneuerbarer Energie bestens abstimmen können, haben Expertinnen und Experten jetzt in einem Best-Practice-Manual zusammengefasst. Der Schwerpunkt der Broschüre „Flex Identifizieren!“ liegt auf individuellen Identifikations- und Nutzungsmöglichkeiten. So ist das Handbuch eine wertvolle Hilfe für alle Interessierten beim Einsatz von Flexibilitäten in der Praxis.
Wer an weiteren Erfahrungen aus den SINTEG- Schaufenstern interessiert ist, sollte sich laut BMWi „den 28. und 29. Oktober 2020 vormerken“. Fachleute aller fünf SINTEG-Modellregionen wollen dann auf der SINTEG-Abschlusskonferenz ihre Ergebnisse präsentieren. Die Konferenz kann online verfolgt werden. Mehr dazu auf der SINTEG-Website – das Handbuch hier.
Zwei neue Reallabore gestartet
Im echten Leben testen, was im Forschungslabor erprobt wurde: Diese Chance bekamen im Juli 2019 die 20 Gewinner des BMWi-Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“. Mit ihnen werden verschiedene innovative Technologien und Verfahren im Praxiseinsatz erprobt – in geographisch abgegrenzten Experimentierräumen. Die Ergebnisse sollen später auf ganz Deutschland übertragbar sein und neuen Technologien helfen, schneller zur Marktreife zu gelangen. Zwei neue Reallabore sind im August 2020 an den Start gegangen.
In Schleswig-Holstein untersuchen die Projektpartner von Westküste100, wie Wasserstoff optimal aus erneuerbaren Energien erzeugt und gespeichert werden kann. Bundesminister Peter Altmaier sagte dazu: „Ich freue mich sehr, dass das Reallabor Westküste100 bereits Bausteine der Nationalen Wasserstoffstrategie umsetzt.“ Das hochinnovative Pionierprojekt leistet einen Beitrag zur Technologieentwicklung im Bereich Wasserstoff.
In Hamburg zeigen die Beteiligten des Reallabors Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg IW3, wie künftig eine zuverlässige und günstige Wärmeversorgung von Städten mit anteilig hoher Öko-Strom-Versorgung funktionieren kann. „IW3 wird mit dem Konzept der integrierten Wärmewende zu einem Leuchtturm für die Energie- und Wärmewende im urbanen Raum“, sagte Staatssekretär Andreas Feicht dazu. Die beiden Reallabore sind Teil des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung.
Neue Fachportale zur Energieforschung online
Gleich zwei neue Fachportale vervollständigen jetzt die Portalfamilie zur angewandten Energieforschung. Bisher gehörten bereits das Dachportal www.energieforschung.de, die Fachportale www.str om-forschung.de und www.energiewendebauen.de sowie der Webauftritt der Forschungsnetzwerke Energie dazu. Neu hinzugekommen sind jetzt www.industrie-energieforschung.de und www.energiesystem-forschung.de.
Das Fachportal www.industrie-energieforschung.de bietet ausführliche Informationen zu den Förderschwerpunkten des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung im Bereich Industrie-Energieforschung. Dazu zählen unter anderem energieoptimierte Technologien, Verfahren und Komponenten aus der Forschung mit steigenden Wirkungsgraden, effizienterem Materialeinsatz oder sinkende Kosten. Auch übergreifende Themen wie Digitalisierung, Ressourceneffizienz, Energiespeicher und Sektorkopplung stehen im Fokus. Dazu kommen regelmäßig Interviews mit Forschern und Forscherinnen, die Einblicke in ihre Fachwelt bieten und derzeit geförderte Forschungsprojekte vorstellen.
Das zweite neue Portal, www.energiesystem-forschung.de, liefert ausführliche Informationen zur Systemanalyse, zu Stromnetzen und Stromspeichern sowie zu den Themen Verkehr, Sektorkopplung und Wasserstofftechnologien. Auch zu übergreifenden Themen wie Energiewende und Gesellschaft, Digitalisierung und Ressourceneffizienz bietet die Plattform viel Lesestoff. Wie bei www.industrie-energieforschung.de gibt es auch hier Interviews mit Forscherinnen und Forschern. Dabei enthält die Website sowohl für die breite Öffentlichkeit aufbereitete Inhalte als auch auf die Fachcommunity zugeschnittene Themen. Der Portal-Newsletter informiert über alle Neuigkeiten aktuell per E-Mail.
Förderaufrufe zu den Themen „Energiewende und Gesellschaft“ und „Optimierter Netzbetrieb“ veröffentlicht
Bis zum 9. November 2020 können für den zweiten Förderaufruf zum Thema „Energiewende und Gesellschaft“ Projektideen eingereicht werden. Auf Basis eines Workshops konnten potenzielle Förderbedarfe identifiziert und konkret in den Förderaufruf integriert werden. Der Aufruf richtet sich an Forschungsvorhaben zu gesellschaftlichen Themen mit Bezug zu system- und technologieübergreifenden Aspekten der Energiewende. Das betrifft das gesamte Spektrum der Sozioökonomie und Energietechnologien – vom einzelnen Antragsteller bis zu kollektiven Einheiten. Verbundprojekte mit Beteiligung aus Wirtschaft und Wissenschaft sind besonders erwünscht. Informationen für Antragsteller sind auf www.energieforschung.de zu finden
Ins Stromnetz wird immer mehr dezentral produzierte Wind- und Sonnenenergie eingespeist. Trotz wetterbedingter Schwankungen bei Erzeugung und Verbrauch muss das Stromnetz stabil bleiben. Damit dies gelingt, müssen Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber besser zusammenarbeiten und schnell auf Veränderungen reagieren. Ziel des Förderaufrufs „Optimierter Netzbetrieb im Übertragungs- und Verteilnetz (OptiNet I)“ ist es deshalb, Netzbetreibern eine solche bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Gefördert werden Vorhaben, die die Kooperation und den Informationsaustausch zwischen Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreibern verbessern. So soll unter anderem die Auslastung der Stromnetze gesteigert werden, um mehr grünen Strom ins Netz zu bringen. Außerdem könnten Konzepte entwickelt werden, mit denen sich die Betriebs- und Investitionskosten der Netzbetreiber senken lassen. Auch sogenannte netzdienliche Beiträge dezentraler Anlagen, insbesondere Systemdienstleistungen, sollen durch die Modernisierungen gefördert werden. Noch bis zum 31. Oktober 2020 können Projektskizzen eingereicht werden.
->Quelle: bmwi-energiewende.de/news2