Umweltstaatssekretär Flasbarth lädt zum Branchendialog mit energieintensiver Industrie
Verbände und Unternehmen der Branchen Stahl, Zement, Kalk, Chemie und Nichteisen-Metalle diskutierten am 03.11.2020 auf Einladung von Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth über die Weiterentwicklung der Dekarbonisierungspolitik. Der diesjährige MU-Branchendialog mit der energieintensiven Industrie stand unter dem Motto „Dekarbonisierung gestalten“. Im Rahmen der digitalen Veranstaltung stellte der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband das Projekt „Innovationscluster Hydrogen Steel (HySteel) emissionsarme Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff“ vor.
Ziel des Vorhabens ist es, eine Innovationsplattform zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu schaffen, um die Erzeugung von grünem Stahl voranzubringen. Das BMU fördert die Plattform der Wasserstoffwirtschaft mit mehr als 400 000 Euro. Flasbarth: „Kokskohle ist der Stoff von gestern. Die Stahlindustrie braucht dringend grünen, auf erneuerbaren Energien basierenden Wasserstoff, um Stahl ohne schädliche Klimagase produzieren zu können. Das ist die Zukunft für diese wichtige Branche, den Erhalt der Industriestandorte und die hochqualifizierten Arbeitsplätze. HySteel bringt erstmals die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette zusammen – vom Anbieter erneuerbarer Energien bis zum Stahlproduzenten. Das ist aus meiner Sicht der richtige Weg zur Dekarbonisierung der Industrie und beispielgebend für andere Branchen.“
Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV: „Dank der finanziellen Unterstützung des HySteel-Clusters ist es uns möglich, ein Netzwerk für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Stahlunternehmen, Elektrolysebetreibern, Anbietern von erneuerbarem Strom und Netzbetreibern sowie Forschungseinrichtungen aufzubauen. So schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen für eine grüne Wasserstoffwirtschaft. Auf diese Weise sollen auch der Einsatz und die Weiterentwicklung von Technologien zur emissionsarmen Stahlproduktion auf Basis erneuerbaren Wasserstoffs unterstützt und in den Markt eingeführt werden.“
Mit dem Klimaschutzprogramm 2030, dem Bundesklimaschutzgesetz, dem Kohleausstiegsgesetz, der Nationalen Wasserstoffstrategie, dem Handlungskonzept Stahl sowie dem Konjunkturpaket wurden in den vergangenen zwölf Monaten wichtige Impulse für eine treibhausgasneutrale Industrie in Deutschland gesetzt. Um Dekarbonisierung langfristig zum Erfolg zu führen, müssen grüne Märkte für klimafreundliche Produkte aufgebaut werden. Wie diese Märkte der Zukunft aussehen können, steht im Mittelpunkt des heutigen Branchendialogs.
Bis 2023 rund 1 Milliarde Euro Förderung
Die Förderung des Projekts HySteel ist auch dafür ein wichtiger Baustein. Im Rahmen des Projekts soll ein Netzwerk mit Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Stahlunternehmen, Elektrolysebetreibern, Anbietern von erneuerbarem Strom, Netzbetreibern und Forschungseinrichtungen aufgebaut werden, um gemeinsam die Voraussetzungen für eine grüne Wasserstoffwirtschaft zu schaffen. Auf diese Weise sollen auch der Einsatz und die Weiterentwicklung von Technologien zur emissionsarmen Stahlproduktion auf Basis erneuerbaren Wasserstoffs unterstützt und in den Markt eingeführt werden.
Um den Transformationsprozess hin zu einer treibhausgasneutralen Industrie aktiv zu unterstützen und zu beschleunigen, stellt das Bundesumweltministerium bereits jetzt finanzielle Mittel im Rahmen seines Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“ zur Verfügung. Bis 2023 stehen dann rund eine Milliarde Euro bereit. Aus den Mitteln des Konjunkturpakets zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie sollen weitere Mittel für die Dekarbonisierung hinzukommen. Ansprechpartner ist das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), das im vergangenen Jahr in Cottbus seine Arbeit aufgenommen hat.
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