Grüner Wasserstoff kann große Lücken bei Erneuerbaren füllen

CO2-freie Ergänzung zu Wind und Sonne

„Bei der Verbrennung von Wasserstoff fällt als einziges Nebenprodukt Wasser an – deshalb ist Wasserstoff seit Jahrzehnten eine verlockende kohlenstofffreie Energiequelle. Doch das traditionelle Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff, bei dem fossile Brennstoffe Wasserdampf ausgesetzt werden, ist noch nicht einmal annähernd kohlenstofffrei“, schreibt Jeff Carbeck*) am 10.11.2020 auf Scientific American. Und weiter: „Der auf diese Weise erzeugte Wasserstoff wird als grauer Wasserstoff bezeichnet; wird das CO2 abgetrennt und gespeichert, spricht man von blauem Wasserstoff.

Grüner Wasserstoff ist anders. Er wird durch Elektrolyse erzeugt, bei der Maschinen Wasser ohne weitere Nebenprodukte in Wasserstoff und Sauerstoff spalten. In der Vergangenheit benötigte die Elektrolyse so viel Elektrizität, dass es wenig Sinn hatte, Wasserstoff auf diese Weise zu erzeugen. Die Situation ändert sich jetzt aber aus zwei Gründen. Erstens sind beträchtliche Mengen überschüssiger erneuerbarer Elektrizität verfügbar geworden; anstatt überschüssige Elektrizität in Batterieanordnungen zu speichern, kann mit ihr die Wasser-Elektrolyse hochzufahren, wobei die Elektrizität in Form von Wasserstoff „gespeichert“ wird. Zweitens werden die Elektrolyseure immer effizienter.

Unternehmen arbeiten an der Entwicklung von Elektrolyseuren, die grünen Wasserstoff so billig wie grauen oder blauen Wasserstoff produzieren können, und Analysten erwarten, dass sie dieses Ziel im nächsten Jahrzehnt erreichen werden. In der Zwischenzeit beginnen Energieunternehmen damit, Elektrolyseure direkt in erneuerbare Energieprojekte zu integrieren. Zum Beispiel plant ein Konsortium von Unternehmen, das hinter einem Projekt namens Gigastack steht, den Offshore-Windpark Hornsea Two von Ørsted mit 100 Megawatt Elektrolyseuren auszurüsten, um grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab zu erzeugen…“

*) Jeff Carbeck, hat mehrere Unternehmen aufgebaut und ist heute CEO der Onlineberatung 10EQS. Vor seiner Tätigkeit bei 10EQS baute Carbeck die Global Advanced Materials and Manufacturing Practice bei Deloitte Consulting auf und leitete sie. Er begann seine akademische Laufbahn als Professor für Chemieingenieurwesen an der Universität Princeton. Nach seinem Ausscheiden aus dem akademischen Bereich war er Mitbegründer und Leiter einer Reihe von Unternehmen, die durch neue Technologien ermöglicht wurden. Carbeck arbeitet eng mit dem Weltwirtschaftsforum zusammen und ist Mitglied einer Reihe von Global Councils.

->Quelle und kompletter Artikel: scientificamerican.com/green-hydrogen-could-fill-big-gaps-in-renewable-energy