Europäische Vernetzungskonferenz eröffnet
Am 24.11.2020 startete im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Europäische Konferenz zur Batteriezellfertigung. Akteure aus Industrie, Forschung und Politik treffen sich drei Tage lang online, um sich über Entwicklungen im Bereich der Batterien auszutauschen und länderübergreifende Kooperationen voranzubringen. Im Zentrum der Veranstaltung stehen die beiden „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEIs) im Bereich Batterien. In den beiden Projekten arbeiten über 60 Unternehmen aus ganz Europa zusammen, um Innovationen voranzutreiben und neue Wertschöpfung aufzubauen.
Die Europäische Kommission hat am 09.12.2020 ein von Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden gemeinsam angemeldetes erstes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse („IPCEI“) zur Förderung von Forschung und Innovation im Bereich Batterien (einer gemeinsamen europäischen Priorität) nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. Die sieben Mitgliedstaaten werden in den kommenden Jahren bis zu 3,2 Mrd. EUR für dieses Vorhaben bereitstellen, das private Investitionen von 5 Mrd. EUR mobilisieren soll. Das Gesamtvorhaben soll 2031 abgeschlossen werden (wobei für die einzelnen Teilvorhaben unterschiedliche Fristen gelten). Das zweite Batterie-IPCEI mit 12 teilnehmenden Mitgliedstaaten und rund 50 Unternehmen liegt der Europäischen Kommission zur beihilferechtlichen Genehmigung vor.
An der Konferenz nehmen auch der Vizepräsident der Europäischen Kommission Maroš Šefcovic, die französische Vize-Ministerin für Industrie, Agnes Pannier-Runacher, sowie der italienische Minister für Wirtschaftliche Entwicklung, Stefano Patuanelli, teil. Die Konferenz kann im Livestream verfolgt werden.
Bundesminister Peter Altmaier: „Wir wollen, dass in Europa eine geschlossene Wertschöpfungskette für Batteriezellen entsteht: von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezellfertigung bis zum Recycling. Mit knapp drei Milliarden Euro fördert das Bundeswirtschaftsministerium daher die deutschen Projekte innerhalb der beiden Batterie-IPCEIs. Zukünftig sollen die innovativsten und umweltfreundlichsten Batteriezellen aus Europa kommen und zehntausende Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette entstehen. So können die Batterie-Projekte zur Blaupause für andere europäische Industrievorhaben werden, zum Beispiel bei Wasserstoff.“
Vizepräsident Šefcovic: „Mit mehr als 500 Beteiligten aus der Industrie ist die europäische Batterieallianz in gerade einmal drei Jahren zu einem durchschlagenden Erfolg geworden. Sie hat Europa zu einem globalen Zentrum für Batterietechnik gemacht und zeigt damit, was wir durch strategische Autonomie in dieser Schlüsselindustrie erreichen können. Dies wurde dank wirklicher Zusammenarbeit mit einem wirklichen Bekenntnis aller Beteiligten, darunter den Mitgliedstaaten, möglich. Deutschland, Frankreich und Italien sind weiterhin die treibenden Kräfte dieser Bemühungen. Die Kommission konzentriert sich aktuell auf die Vorlage einer neuen, zukunftssicheren Batterienverordnung sowie auf den Abschluss des zweiten ambitionierten IPCEI. Eine wettbewerbsfähige, innovative und nachhaltige europäische Wertschöpfungskette im Bereich der Batterien wird auch einen Beitrag zur Sicherung der Zukunft unserer Automobilindustrie leisten, wie auch zur allgemeinen wirtschaftlichen Erholung.“
Minister Patuanelli: „Wir haben heute eine klarere gemeinsame Vision von einer Batterie-Wertschöpfungskette entwickelt, die effizient, Teil der Kreislaufwirtschaft und verantwortungsbewusst ist und die erheblich dazu beitragen kann, die notwendige Entwicklung von Produktionsparadigmen für eine nachhaltige Dekarbonisierung zu katalysieren. Auch dank des vorausschauenden Handelns der amtierenden deutschen Ratspräsidentschaft nähern wir uns im Moment konkret der Umsetzung einer neuen und angemesseneren industriellen Vision. Im Rahmen von Next Generation, IPCEI und nationalen Instrumenten ist Italien dazu bereit, die für die Umsetzung der grünen und digitalen Wende in die Realität erforderlichen Projekte zu unterstützen.“
Vize-Ministerin Pannier-Runacher: „Die Europäische Batterieallianz verkörpert das, was Europa erreichen kann, wenn es pragmatisch und geschlossen handelt und ehrgeizige Ziele verfolgt. Diese Initiative zeigt, wie europäische Mitgliedstaaten gemeinsam die strategische und technologische Souveränität der EU stärken und eine nachhaltigere und klimafreundlichere Industrie schaffen können. Wir haben vor drei Jahren mit einer deutsch-französischen Initiative begonnen und sind nun im Begriff, ein zweites IPCEI mit mehr als zehn Ländern zu beschließen, um einen wettbewerbsfähigen Batteriesektor aufzubauen. Wir sollten unsere Zusammenarbeit im Industriesektor nun auf weitere für die Zukunft Europas strategische Bereiche wie Wasserstoff, Cloud oder KI ausweiten.“
Die Europäische Konferenz zur Batteriezellfertigung legt einen besonderen Fokus auf die Themen Nachhaltigkeit, Qualifizierung und Innovation. Podiumsdiskussionen und Fachforen erlauben vertiefte Diskussionen und einen Erfahrungsaustausch mit Expert*innen aus dem europäischen Gesamtumfeld nachhaltig produzierter Lithium-Ionen Batterien.
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