Eigentliche Herausforderung: Grüne Stahlproduktion
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht in einer Fusion von Salzgitter und thyssenkrupp keine größeren Vorteile für den „seinen“ Stahlkonzern Salzgitter AG. Die anhaltenden Spekulationen über eine Verschmelzung der beiden Unternehmen lenkten von der eigentlichen Herausforderung der Branche ab: den nötigen Milliardeninvestitionen in die CO2-arme Produktion von Stahl mit Hilfe von Wasserstoff statt Koks – so das Handelsblatt (dpa zitierend) am 31.12.2020.
„Wenn Nordrhein-Westfalen sich nicht an thyssenkrupp beteiligen will, wird das seine Gründe haben“, sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur. Es könne dann doch eigentlich „nicht sonderlich verwunderlich sein“, dass die Salzgitter AG und das Land Niedersachsen als ihr größter Anteilseigner der Bildung einer „Deutschen Stahl AG“ aus beiden Firmen (wie sie Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, FDP favorisiert) eher skeptisch gegenüber stünden. „Ich bin ziemlich sicher: Es wird ein Survival-of-the-fittest geben, nicht unbedingt ein Survival-of-the-biggest.“
Weil sagte, Europas Stahlindustrie sei aufgrund der Billigkonkurrenz auf dem Weltmarkt und der dringend nötigen CO2-Reduktion in einer schwierigen Lage. „Aus niedersächsischer Sicht sind Vorteile für die Salzgitter AG nicht allein dadurch zu erreichen, dass man sich zusammentut“, sagte Weil. „Es gibt aber ein existenzielles, gemeinsames Thema für die europäische Stahlindustrie: das Thema Wasserstoff. Die Branche ist einer der größten CO2-Emittenten, und die verschärften Klimaziele lassen sich nur mit einem radikalen Technologiewechsel erzielen. Das ist eine Frage von Sein oder Nichtsein.“ Mit alter Technik seien die Unternehmen nicht in der Lage, die anfallenden CO2-Mengen mit hinreichend vielen Käufen von Emissionszertifikaten auszugleichen…
Beide Stahlkocher haben sich schon auf den Weg gemacht, um künftig Stahl ohne CO2-Emissionen zu produzieren:
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- thyssenkrupp mit seinem Verfahren carbon2chem (siehe: solarify.eu/carbon2chem) und
- die Salzgitter AG mit ihrer (ersten) flexibel mit Wasserstoff und Erdgas betriebenen Eisenerz-Direktreduktionsanlage namens Salcos (siehe: solarify.eu/salzgitter-jetzt-auch-unterwegs-zu-klimafreundlicher-stahlproduktion).
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->Quelle und kompletter Artikel: handelsblatt.com/weil-stahlfusion-salzgitter-thyssenkrupp-nicht-noetig