Baubeginn der größten Power-to-Gas-Anlage

Grünes Licht für bislang größte Power-to-Gas-Anlage:
Bau von Forschungsanlage für neue Stromspeicher-Technologie beginnt
Startschuss am Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat die Genehmigungfür die Errichtung einer Power-to-Gas-Anlage mit einer Anschlussleistung von 250 Kilowatt erhalten.

Mit der Genehmigung der zuständigen Behörden am 5. April hat die neue Speichertechnologie Power-to-Gas einen weiteren Schritt in Richtung industrielle Anwendung genommen. Bereits in diesem Sommer soll am ZSW in Stuttgart die Testanlage eingeweiht werden, in der Strom zu Wasserstoff und Methan umgewandelt wird. Die vom Bundesumweltministerium geförderte Anlage ist mit einer Nennleistung von 250 Kilowatt und einer möglichen Methanproduktion von bis zu 300 Kubikmetern pro Tag zehn Mal leistungsstärker als die 2009 entstandene ZSW-Versuchsanlage. Damit wird das Projekt zugleich das größte seiner Art überhaupt sein – zumindest bis zum Jahr 2013. Dann will die Audi AG die Erfolgsgeschichte von Power-to-Gas mit einer 6-Megawatt-Anlage im industriellen Maßstab fortschreiben.

Die neue Versuchsanlage soll zuvor wichtige Erkenntnisse für die Etablierung von Power-to-Gas auf dem Markt liefern. „Wir müssen heute investieren und die neue Technologie anwenden, damit sie ausgereift und wirtschaftlich ist, sobald relevanter saisonaler Speicherbedarf entsteht“, erklärt Dr. Michael Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren.

Beim von ZSW, der Firma SolarFuel und dem Fraunhofer IWES entwickelten Verfahren wird überschüssiger Strom aus Sonnen- und Windenergie durch Elektrolyse und Methanisierung in Methan umgewandelt, den Hauptbestandteil von Erdgas. Im Erdgasnetz lässt es sich dann – völlig verlustfrei – speichern. Das Methan kann aber auch als Prozesswärme in der Industrie genutzt werden oder als Kraftstoff für Brennstoffzellen- sowie Erdgasautos dienen. Bei Bedarf kann es zudem auch wieder verstromt werden.

Quellen: Windkraftjournal, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (Das ZSW gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind über 200 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt.)