Buch: Emission Free Energy from the Deserts

Emissionsfreie Energie aus den Wüsten – von Paul van Son & Thomas Isenburg.

Noch vor zwanzig Jahren klang die Idee, dass Solar- und Windenergie in Wüstengebieten zu einer wichtigen Energiequelle für die Welt werden könnte, eher verrückt. Die deutsche Industrie und eine deutsche NGO starteten damals Desertec 1.0 und gründeten die Dii GmbH (Desertec Industrial Initiative), um elektrischen Strom mittels Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) aus den nordafrikanischen Wüsten nach Europa, auch nach Deutschland zu bringen. Ein Buch („Emission Free Energy from the Deserts“ – zunächst als deutsche Version „Energiewende in der Wüste“ von Paul van Son und Thomas Isenburg) zeichnet die wechselvolle Geschichte der Desertec-Vision nach.

Emission free energy from the deserts – Titel © smartbookpublisher.com

Im Oktober 2014 wandelten die 17  Shareholder die im Juli 2009 gegründete Dii GmbH in ein Netzwerkunternehmen um, mit den – zunächst – drei Gesellschaftern RWE (Deutschland), ACWA POWER (Saudi-Arabien) und der staatlichen State Grid Corporation of China. Die Desertec Foundation hatte sich schon zuvor ab­gewandt. Die Ein­schätzung von Desertec-Ideengeber Gerhard Knies damals: „Wenn wir die Erde in den kommenden 40-50 Jahren für die nächste Generation der Menschheit mit zehn Milliarden Menschen vorbereiten wollen, wird die Option Desertec dringender denn je gebraucht.“

Von Desertec 1.0 zu Desertec 3.0

Nach der Konzeption der Vision von 2003, die Energie der Wüsten für globale Energie- und Klimasicherheit und für gerechte Entwicklung zu erschließen, wurde in einer Studie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 2004-2007 die technische Machbarkeit untersucht. Ergebnis von „Desertec 1.0“: Technologie und Ressourcen sind für mehr sauberen Strom vorhanden, als die Menschheit je brauchen wird. Von 2010 bis 2013 ließ dann die Dii GmbH die politische und ökonomische Machbarkeit mit aktuellen Daten untersuchen. Ergebnis von „Desertec 2.0“: Die großmaßstäbliche Verwirklichung ist für Nordafrika, den Mittleren Osten und auch für einen Beitrag zur Versorgung Europas (EUMENA-Region) wirtschaftlich vorteilhaft. Also ist der nächste logische Schritt die Implementierung. Für deren Unterstützung wurde die Dii GmbH, „Desertec 3.0“, wie oben erwähnt für den EUMENA-Asia-Raum als Wegbereiter für Erneuerbare Energien aus den Wüsten neu aufgestellt.

Matthes folgt van Son  nach

Heute haben alle Wüstenländer die Grundidee von Desertec übernommen; die Industrie-Initiative ist als Dii Desertenergy zügig zu Desertec 3.0 übergegangen: Die MENA-Länder sollen zu einem emissionsfreien Kraftwerk für „grüne Elektronen und grüne Moleküle“ (wie Wasserstoff und/oder Ammoniak) für die eigene Bevölkerung und für die Weltmärkte werden. Inzwischen ist Cornelius Matthes Paul van Son in der Führung der Dii gefolgt, und es wurden zahlreiche neue Partner (wieder-)gewonnen.

Die spannende Geschichte der Dii Desert Energy und die Perspektiven der emissionsfreien Energie für alle werden in dem Buch von Paul van Son und Thomas Isenburg anschaulich dargestellt und diskutiert.

  • „Emission free energy from the deserts“ – How a crazy Desertec idea has become reality in North Africa and the Middle East – Paul Van Son, Thomas Isenburg, Paperback, 332 Seiten -ISBN-13: 9789492460264 – Verlag: Smart Book Publisher; € 29.99
  • Energiewende in der Wüste – Die Vision ist bereits Realität – von Paul van Son und Thomas Isenburg, Softcover, 264 Seiten, ISBN: 978-3-96238-030-4 – € 26,00, als PDF € 19,99

->Quellen: