Temperatur-Unterschiede zur Energieproduktion nutzen
Jeder kennt das Phänomen, dass das Meerwasser an der Oberfläche wärmer ist als in tieferen Lagen – der Sonne sei Dank. Ein Meereswärmekraftwerk nutzt dieses Phänomen und erzeugt über die Temperaturdifferenz Energie. Die Idee dafür ist nicht neu: Jacques-Arsène d’Arsonval lieferte im Jahr 1881 die theoretischen Grundlagen für diese Art der Energiewandlung. Allerdings konnte sich dieser Kraftwerkstyp bis heute nicht durchsetzen. Bis auf einige kleinere Versuchsanlagen bestehen bzw. bestanden keine Meereswärmekraftwerke, und dieser Kraftwerkstyp besaß bisher für die Energiegewinnung keine praktische Bedeutung.
Allerdings fingen Ingenieure des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin schon vor 40 Jahren mit der Entwicklung an, nun wird das erste Kraftwerk gebaut. Und zwar in China. Mit der sauberen und ganzjährig zur Verfügung stehenden Energie soll eine gesamte Ferienanlage im Süden Chinas mit Strom versorgt werden.
100 MW Meereswärme ersetzen 160 Mio. Liter Erdöl
Das im Meer platzierte OTEC-Kraftwerk (englisch: Ocean Thermal Energy Conversion – auch „ozeanothermisches Gradient-Kraftwerk „) von Lockheed Martin erinnert optisch an eine Bohrplattform und macht sich dieses Phänomen zu Nutze. Es erzeugt über die Temperaturdifferenz 10 MW Energie. In Zukunft könnten jedoch auch Leistungen von 100 Megawatt erzielt werden.
Da die Technologie gerade für Inseln oder Inselstaaten von Interesse sein könnte, die bislang ihren Strombedarf mit fossilen Brennstoffen decken, lohnt ein Vergleich mit Erdöl: Ein Meereswärmekraftwerk mit 100 MW würde genau so viel Energie erzeugen wie 160 Millionen Liter Erdöl.
->Quelle(n): love-green.de; lockheedmartin.com; youtube.com; de.wikipedia.org