Europas größtes Gründerzentrum startet Initiative zur Kreislaufwirtschaft
Es sind die Start-ups, die innovativen Unternehmen und kreativen Köpfe, die die Herausforderungen unserer Zeit angehen und Lösungen für Klimawandel, Pandemien, Hungersnöte und mehr finden. Sie können die Welt zum Guten verändern. Sie brauchen deshalb Unterstützung – ob durch Infrastruktur, Finanzierung oder Beratung zu Nachhaltigkeitszielen. So steht es auf der Startseite von UnternehmerTUM (einer Ausgründung der Technischen Universität München (TUM) und Europas größtem Gründerzentrum zu lesen.
Seit 20 Jahren verfolge UnternehmerTUM zusammen mit einem starken Netzwerk erfolgreich diese Ambitionen. Sie wollten andere Universitäten dazu inspirieren, das Thema “Entrepreneurship” als “dritte Mission” neben Forschung und Lehre zu etablieren – und damit mehr Innovationen durch Start-ups zu generieren, die zum Erfolg von Schlüssel-Technologien beitragen könnten, heißt es weiter.
Was braucht es dafür? Impulse!
Dazu brauche es Impulse, die forderten, antrieben und mitrissen. Dazu brauche es hochkarätige Personen und Unternehmen, die aktiv den Status-quo verbessern wollten – in jeder Hinsicht – unternehmerisch, nachhaltig und menschlich.
Grund 1: Nur mit der Circular Economy erreichen wir unsere Klimaziele
Expertinnen und Experten des International Resource Panel hätten festgestellt, dass die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung mehr als 50 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verursache. Diese Zahl zeige das enorme Potenzial, das die Kreislaufwirtschaft in sich berge. Dafür sei ein kohärentes Verständnis vonnöten, wie Emissionsreduzierungen angerechnet werden könnten und wie Ziele der Kreislaufwirtschaft sinnvoll mit Klimazielen verknüpft werden könnten. Denn CO2-Emissionsreduzierungen müssten über den gesamten Lebenszyklus hinweg berücksichtigt werden, lässt UnternehmerTUM wissen.
Grund 2: Mit der Circular Economy sichern wir unsere Rohstoffversorgung und schaffen resiliente Lieferketten
Neben hohen Energiepreisen durch erhebliche Verwerfungen am Gasmarkt, aktuell stark bedingt durch den Russland-Ukraine Krieg, habe beispielsweise auch die Pandemie die Lieferketten erheblich beeinträchtigt und auch zu höheren Produktionspreisen geführt. Dies für alle eine Mahnung, die Stabilität unseres derzeitigen Handelssystems neu zu bewerten und neue, bessere Ideen in die „alten“ Strukturen einzubringen. Wichtig dabei sei, dass das Thema jetzt nicht auf die Agenda gesetzt werde und später wieder vergessen. Es gehe darum, unsere Industrie langfristig krisenresilient aufzustellen: Rohstoffgewinnung im eigenen Wirtschaftssystem durch Materialkreislaufführung! Dies sei deshalb so wichtig, weil die weltweite Rohstoffförderung langfristig immer weiter zunehme und sich bis 2060 voraussichtlich verdoppeln werde – falls sie ihr derzeitiges Wachstumsmuster beibehalte.
Grund 3: Durch die Circular Economy eröffnen sich innovative Geschäftsmodelle
Das Mantra der Circular Economy sei das Produktdesign als Anker der Kreislaufwirtschaft. Schon das Design der Produkte müsste Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit mitdenken. So seien doch auch viele Merkmale der Circular Economy – etwa die Langlebigkeit von Produkten – auch integraler Bestandteile der bewährten Marke „Made in Germany“. Dabei stelle sich in der Circular Economy für Start-ups und Industrie vor allem die Frage: „Wo liegt der ‚Business Case‘?“ Circular Economy müsse als Wirtschaftsstrategie und Wettbewerbsvorteil verstanden werden. Hier gäben auch viele Start-ups mit innovativen Geschäftsmodellen die Richtung vor – Kooperationen mit der etablierten Industrie seien dabei zielführend, heißt es weiter.
Grund 4: Wer auf Kreislaufwirtschaft setzt, ist auch digitaler Pionier von morgen
Circular Economy und Digitalisierung gingen Hand in Hand, denn digitale Technologien und die intelligente Nutzung von Daten könnten in allen Phasen der Wertschöpfung wichtige Hebelwirkungen erzielen und CE-Strategien unterstützen. Die produzierenden Unternehmen in Deutschland, die bereits eine weit entwickelte digitale Infrastruktur vorweisen könnten, seien nach Erkenntnissen wissenschaftlicher Forschung auch erfolgreicher in der Umsetzung von ressourcenschonenden Prozessen. Digitale Technologien (u.a. digitale Produktpässe, dezentrale Identifier, Robotics & KI-Systeme) könnten beispielsweise bei Sortier- und Recyclingprozessen unterstützen, die Transparenz und den Informationsaustausch über unterschiedliche Lieferkettenstufen verbessern, bei der Messbarkeit und Steuerung von Produktionsprozessen unterstützen und neue Erkenntnisse im Produktdesign generieren.
Unterm Strich
Deutschland habe eine starke Industriebasis und gleichzeitig entfaltet sich hier auch dank UnternehmerTUM, eines der größten und dynamischsten Start-up-Ökosysteme der Welt. Knapp zwei Drittel der untersuchten Start-ups im Report des Deutschen Startup Monitor 2022 ordneten sich einem digitalen Geschäftsmodell zu (65,2%). Das seien viele gute Voraussetzungen, um eine Vorreiterrolle in der Circular Economy einzunehmen, denn gerade für die zirkuläre Transformation würden neben Vernetzung und Austausch im Wertschöpfungskreislauf auch disruptive Innovationen und digitale Datenerfassung benötigt. Es gelte daher jetzt, die Transformation zur Circular Economy mitzugestalten.
Über die BDI-Initiative Circular Economy
Die Initiative des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) Circular Economy verbindet Unternehmen der Industrie sowie Start-ups im Bereich der Kreislaufwirtschaft und fördert den Austausch ihrer Mitglieder mit der Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Mit aktuell knapp 60 Mitgliedern werden gemeinsam fortlaufend technologische Potenziale und Rahmenbedingungen für die Circular Economy identifiziert. Dazu gehören beispielsweise praxisorientierte Workshop-Formate, ‚Policy Updates‘ zu politischen Strategien, Verordnungen und Richtlinien auf EU und nationaler Ebene, öffentliche Diskussionspanels und Kooperationsveranstaltungen mit der Wissenschaft.
->Quelle: Unternehmertum.de/circular-economy-dna-unserer-wertschoepfung