„Pneumatischer Leitstreckenverkehr“ durch die Röhre
Ein Österreicher könnte ein revolutionäres Verkehrssystem erdacht haben: eine Kobination aus Rohrpost und Transrapid. Er nennt sein System „TubeWay“ (Röhrenweg), es sei „als Mittel- und Weitstrecken-Beförderungssystem universell einsetzbar und als anbindungs-freundliches Leitstrecken-Verkehrsmittel konzipiert.“ In TubeWay sollen Reisende und Güter in Kabinen durch auf Hochtrassen verlegte Glasröhren zu ihren Reisezielen befördert werden. TubeWay gleite „verschleiß- und wartungsarm, das für die langlebigen Wegeröhren verwertete Altglas kostet fast nichts“, so Michael Thalhammer. TubeWay sei zu den heutigen Verkehrsträgern voll kompatibel. Thalhammers Röhre hat es immerhin bereits in die weltweit größte Linksammlung alternativer Verkehrsmittel gebracht.
Lärm- und CO2-Emissionen, Treibstoffkosten, Reibung und Unfälle sollen gänzlich entfallen. TubeWay befördere ohne Kraftstoffmotor und Fahrgestell, sowie auch ohne Getriebe-, Luft- und Reifenroll-Widerstand, sagt der gelernte Bau- und Möbeltischler aus Graz. „Denn bei TubeWay ist hocheffizientes Schwebegleiten die physikalische Grundlage. In der Planungsphase hat sich nämlich ein Verzicht auf die üblichen vier Räder hinsichtlich Energie-effizienz und interner Gewichtsparameter als günstig und sinnvoll erwiesen“.
„Solarify kann nicht beurteilen, wie realistisch diese Verkehrs-Idee wirklich ist. Zunächst erscheint sie interessant. Daher wird sie hier vorgestellt.“
Antrieb durch solar getriebene E-Lok-Vortriebskapseln
Analog zu Lokomotiven bei der Bahn übernehmen bei TubeWay E-Lok-Vortriebskapseln die Beförderung der einzelnen Rohr-Verkehrsfahrzeuge. Der konzertierte Krafteinsatz der (im Streckennetz verteilt eingesetzten und solar gespeisten) E-Loks bilde optimale Voraussetzungen für störungsfreien, leisen und witterungsunabhängigen Transport. Die benötigte Energie wird mittels Photovoltaik auf den Röhren selbst erzeugt. Nur die Vortriebskapseln haben Räderantrieb und erzeugen dabei jenen geringen Unterschied zwischen Sog und Druck, der genüge, um sämtliche Kabinen und Kapseln im Netz pneumatisch und gleitend zu befördern. Sämtliche Einzel-Lenkungen erledige eine Zentralsteuerung, welche die Kapseln und Kabinen programmgesteuert zu ihren Zielen gleiten lasse.
Thalhammers Beschreibung: „Zur kontinuierlichen Beförderung der ultraleichten Gleiteinheiten wird ein kleiner Innenrohr-Druckunterschied erzeugt – vor den Kabinen als Sog und dahinter als Druckluft. Die Trassen bestehen aus 15 m langen Sandwich-Rohrmodulen aus robustem Vollsicherheitsglas mit einem Innendurchmesser von ca. 2,5 m. Diese Rohrelemente werden schwingungsfrei auf Streckenpfeilern und von neuester Spannseiltechnik getragen. Grundsätzlich sind zwei Richtungs-Strecken angedacht, die mit flexiblen Abstandshaltern parallel zueinander (neben- oder übereinander) geführt werden.“
Geringe Lastaufkommen überbrücken größere Distanzen als bisher
Die brückentechnische Statik soll eine Zweirichtungsstrecke, die Gleiteinheiten und den Medienstrang in etwa 7 Meter Höhe. Das macht bei 45 Meter Stützenabstand ca. 35 Tonnen Streckengewicht plus etwa 13 Tonnen an Fahrlasten. Die geringen Lastaufkommen überbrücken größere Distanzweiten, als dies herkömmliche Verkehrsträger zuließen. Die Einheiten (Kabinen u. Kapseln, bis 13 Tonnen Gesamtgewicht ausgelegt) gleiten auf 25 m² großer Sohle mittels im Rohr wirksamer Permanentluftströme zu codierten Zielen.
Mobile E-Lok-Vortriebskapseln agieren in Abständen von 3 bis 9 km als alles anschiebende Pneumatik-Antriebe. Die Kollektivkraft aller E-Loks kommt sämtlichen Einheiten zugute: sie erwirkt den kontinuierlichen Schwung der untereinander ziel- und tempounabhängigen Gleitmassen. Die linear-strömende Dynamik in der sanften Dualkraft von Sog und Druck zieht und schiebt pro E-Lok bis zu 45 Einheiten mit sich. Diese zweiteilige Kraft vermittelt dem gesamten Non-Stop-System auch eine hohe Gleitverlaufsruhe. Die Antriebsweise lässt den Verkehr harmonisch „wie Wasser in einem Schlauch“ fließen.