Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: Leonhard Kurz Stiftung veröffentlicht „Sustainability Report 2022“

Verantwortungsvolle Unternehmensführung zählt zu wichtigsten Zielen 

Mit dem am 14.06.2023 veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2022 (Sustainability Report) möchte Leonhard Kurz, nach eigenen Angaben „einer der weltweit führenden Spezialisten der Dünnschicht- und Veredelungstechnologie“, den Beweis antreten, dass verantwortungsvolle Unternehmensführung zu seinen wichtigsten Zielen zähle. In dem mehr als 100 Seiten starken Bericht zeigt Kurz, „worauf es dem Konzern unter anderem in den Bereichen Wertschöpfungskette, Arbeits- und Menschenrechte sowie Umweltschutz ankommt“.

PV-Freiflächenanlage – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Bereits 2021 ist Kurz dem UN Global Compact Network beigetreten und habe damit einen weiteren wichtigen Meilenstein in seinen Nachhaltigkeitsaktivitäten erreicht. Mit der Veröffentlichung des „Sustainability Report 2022“ legt der Konzern nun nach. Vorstand Dr. Andreas Hirschfelder zeigt sich sichtlich zufrieden mit den Erfolgen, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten verzeichnet hat, und weist darauf hin, dass der Weg konsequent weitergeführt wird: „Die Bereitschaft zur Veränderung stellt sicher, dass wir in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit weiterhin ein Vorreiter in der Branche bleiben. Wir geben seit der Gründung vor mehr als 120 Jahren kontinuierlich neue Antworten auf spannende Zukunftsfragen und werden den Status quo immer wieder auf den Prüfstand stellen. Wir stehen am Anfang dieser Entwicklung.“

Das Kurz-Motto „Be a green leader“

Alle Aktivitäten innerhalb des Unternehmens, die auf die Nachhaltigkeitsstrategie einzahlen, würden unter dem Motto „Be a green leader“ zusammengefasst. Diese Botschaft wirke zum einen nach innen und verdeutliche den Mitarbeitenden die Bedeutung von verantwortungsvollem Wirtschaften für Mensch und Umwelt. Zum anderen sei sie ein Angebot an alle Kunden. Hirschfelder: „Wir tun viel dafür, dass wir das nachhaltigste Unternehmen unserer Branche werden. Produktinnovationen und unsere stete Weiterentwicklung hin zur Kreislaufwirtschaft helfen aber nicht nur uns, sondern bringen auch unsere Kunden nachhaltig in Führung.“

Der Dünnschichtspezialist sei dabei bereits auf einem guten Weg: Der Nachhaltigkeitsbericht 2022 weise beispielsweise die zentralen Vorgaben und Umweltdirektiven aus – unter anderem im Hinblick auf Rohstoffauswahl oder Handling. Alle Standorte von Kurz weltweit müssten diese Richtlinien genau befolgen. Umweltmanagementsysteme sorgten dafür, dass die Standards stets eingehalten und kontinuierliche Verbesserungen garantiert würden. Schon jetzt werde bei allen eingesetzten Rohstoffen auf effiziente Verwendung geachtet und im Rahmen der technischen Möglichkeiten auf PET-Trägermaterialien mit Rezyklatanteilen zurückgegriffen. Während in den Dekorationen von Kurz aktuell rund 30 Prozent der eingesetzten Rohstoffe organischen Ursprungs sind, arbeitet das Unternehmen daran, diesen Wert auf 80 Prozent zu erhöhen.

Damit Kurz gemeinsam mit seinen Partnern und Kunden langfristig die hochgesteckten Nachhaltigkeitsziele erreiche, seien im diesjährigen Nachhaltigkeitsbericht zudem kurzfristige Zwischenziele formuliert worden, die zur Reduktion des Energieverbrauchs und damit einer Verbesserung der CO2-Bilanz führen sollen. Unter anderem seien bis Ende 2023 ein Ausbau der unternehmenseigenen Photovoltaikanlagen, der Einsatz neuester und effizienterer Kühlgeräte, aber auch die Reduktion bestimmter umweltschädlicher Chemikalien in Oberflächenveredelungen geplant. Der jährlich erscheinende Nachhaltigkeitsbericht werde den Fortschritt bei diesen und zahlreichen anderen Initiativen transparent dokumentieren.

Die Werte des Familienunternehmens

Ethische Standards im Umgang mit Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten, Regierungsstellen und Behörden werden im Kurz Code of Business Conduct geregelt. Vorstand Dr. Andreas Hirschfelder: „Der Kern unseres Erfolges liegt im Umgang mit den Menschen – innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens. Wenn dieser stimmt, stellen sich hervorragende Leistungen, tolle Innovationen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kunden automatisch ein.“

Innovation für die Nachhaltigkeitsbilanz

Das Rücknahme- und Recyclingprogramm RECOSYS® von Kurz habet Kunden, der Branche und den Partnern bereits gezeigt, dass der Dünnschichtexperte im Sinne der Nachhaltigkeit alle Prozesse hinterfrage. Seit der Einführung könnten die PET-Transfermaterialien an Kurz zurückgeschickt werden. Im unternehmenseigenen Recyclingzentrum würden sie dann zu neuen Rohstoffen verarbeitet – ein neuer Maßstab in Sachen Umweltverträglichkeit sei gesetzt worden. Die im Mai der Weltöffentlichkeit vorgestellte zweite Evolutionsstufe RECOSYS® 2.0 erlaube nun die Wiederverwertung einer noch größeren Vielfalt an Transferträgern und erweitere zudem auch die Bandbreite an möglichen Anwendungsformen des recycelten Materials. Bislang sei im Recyclingprozess von Kurz das sogenannte Post-Industrial-Compound RECOPOUND® gewonnen worden, das als Spritzgranulat beispielsweise zu langlebigen Behältern habe weiterverarbeitet werden können und dabei 40 Prozent CO2 im Vergleich zu Neumaterial eingespart habe. RECOSYS® 2.0 eröffne nun ganz neue Möglichkeiten: Produktionsreste aus der grafischen Industrie könnten erstmals zu recyceltem PET (kurz: rPET) verarbeitet werden. Das wiederum könne zur Herstellung von Plastikflaschen oder -verpackungen eingesetzt werden. Mithilfe von RECOSYS® 2.0 ließen sich die Scope-3-Emissionen, also die Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens, um bis zu 90 Prozent senken.

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