Gechätzte 700 Millionen Mobiltelefonen liegen ungenutzt in den Haushalten der EU-Länder herum
Mit Anreizen wie Geldprämien oder Pfand-Systemen will die EU-Kommission die Weiterverwertung von technischen Kleingeräten wie Handys und Laptops ankurbeln, melden dpa (Handelsblatt) und apa (Standard). Anreize wie Rabatte, bzw. Gutscheine sollen demnach auf kleine Unterhaltungselektronikgeräte der Verbraucher abzielen, teilte die Brüsseler Behörde am 06.10.2023 mit. Dabei bezog sie sich sowohl auf noch funktionsfähige als auch kaputte Geräte, die dennoch weiterverkauft, -verwendet oder repariert werden könnten. Die Sammelrate von Mobiltelefonen liegt derzeit unter kläglichen fünf Prozent.
Finanziert werden soll das nach Vorstellung der Kommission entweder mit staatlichen Mitteln aus den Haushalten oder durch verpflichtende Anforderungen an Betreiber von Rücknahmesystemen – oder beides. Die Sammelquote kleiner elektronischer Geräte wie Smartphones, Tablets, Laptops und deren Ladekabel ist anhaltend extrem niedrig. Bei Mobiltelefonen liegt sie demnach etwa unter 5 Prozent. Schätzungsweise 700 Millionen ungenutzte Handys liegen in den privaten Haushalten der EU-Länder herum.
Kreislaufwirtschaft
Mit zunehmenden Reparaturen und Wiederverwendung von Kleinelektronik sowie gesteigertes Recycling von Elektroni-Abfällen werde der Übergang zur Kreislaufwirtschaft angeschoben, hieß es. Darüber hinaus würde so zur Versorgungssicherheit bei kritischen Rohstoffen und Energie beigetragen und die strategische Autonomie der EU gestärkt. Aus Handys lassen sich Gold, Kupfer und Nickel gewinnen.
Neben finanziellen Anreizen spricht sich die Kommission etwa für Partnerschaften zwischen Wiederverwendungsorganisationen und Betreibern von Rücknahmesystemen aus. Durch beispielsweise vorfrankierte Umschläge für Verbraucher zur Rückgabe ihrer ungenutzten Geräte könnten Postdienste stärker genutzt werden. Sammelstellen sollten besser zu sehen und bequemer gestaltet sein, so die Empfehlungen.
->Quellen: