ABB lässt Elektromotoren recyceln

Fast komplett aus wiederverwertbaren Stoffen – Energieeinsparungen zwischen 75 und 95 Prozent

ABB Motion hat laut einer Medienmitteilung vom 26.10.2023 eine Partnerschaft mit dem Recyclingunternehmen Remondis abgeschlossen, die es den Kunden des Technologiekonzerns ermöglicht, ihre alten Elektromotoren auf umweltfreundliche Weise zu recyceln. Die durch das Recycling gewonnenen kohlenstoffarmen Metalle werden für die Produktion neuer, hocheffizienter ABB-Elektromotoren mit einem signifikant niedrigeren CO2-Fußabdruck verwendet. Das Recyclingangebot gilt für Niederspannungs- und Mittelspannungsmotoren gleichermaßen, unabhängig von der Spannungsklasse und der Leistung.

Mit dieser Partnerschaft bekräftigt ABB ihr Ziel, in der Industrie eine Führungsrolle in der Kreislaufwirtschaft einzunehmen. Laut der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens sollen bis 2030 mindestens 80 Prozent der Produkte und Lösungen von ABB nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft behandelt werden. Auf diesem Weg sollen die Treibhausgasemissionen reduziert und der Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft vorangetrieben werden.

„Mit dem neuen Angebot können wir unseren Kunden jetzt Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus von Motoren aus einer Hand anbieten – inklusive der Entsorgung“, erklärt Dr. Frank Simon, Leiter der Energieeffizienz bei ABB Motion in Deutschland. „Der Ersatz von alten, weniger energieeffizienten Motoren durch neue hocheffiziente Motoren eistet zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“

Hocheffiziente Motoren zählen zusammen mit Frequenzumrichter zu den ABB-Technologien mit dem größten Energieeffizienzpotenzial. 45 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs gehen auf das Konto von Elektromotoren in der Industrie und Gebäuden. Schon mit kleinen Effizienzsteigerungen lassen sich in diesen Bereichen enorme Mengen Energie und damit CO2 einsparen. Darüber hinaus zeigen Berechnungen, dass durch das Recycling von 10 t Motoren beispielsweise 30 t CO2, 300 MWh Energie und 91.000 m³ Wasser eingespart werden. Zum Vergleich: 300 MWh Energie werden benötigt, um ein durchschnittliches Einfamilienhaus 16 Jahre lang zu beheizen, und mit 91.000 m³ Wasser könnte man 36 olympische Schwimmbecken füllen.

Elektromotoren bestehen fast komplett aus wiederverwertbaren Metallen. ABB-Motoren beispielsweise sind bis zu 98 Prozent wiederverwertbar. Mit dem Recyclingkupfer, -aluminium und -stahl lassen sich im Vergleich zur Neuproduktion von Metallen Energieeinsparungen zwischen 75 und 95 Prozent erreichen.

Mit Remondis hat ABB einen Partner an der Seite, der große Erfahrung im Recycling von alten Elektromotoren hat und über ein leistungsfähiges Verwertungsnetzwerk innerhalb der Remondis-Gruppe sowie bundesweit über ein breites Netzwerk an Recyclingstandorten verfügt. Eine Tochtergesellschaft von Remondis hat gemeinsam mit ABB Niederlande ein vergleichbares Recyclingkonzept für Elektromotoren erfolgreich in den Niederlanden etabliert, das an die Anforderungen in Deutschland adaptiert wurde.

Remondis verpflichtet sich, das recycelte Metall an ausgewählte Metallaufbereiter abzugeben, von denen die ABB ihre Metalle für die Motorenproduktion bezieht. Aufgrund des hohen Recyclinganteils weisen die Metalle einen geringen CO2-Fußabdruck auf. Ein Remondis-Nachhaltigkeitszertifikat belegt, welche Einsparungen bei den Primärrohstoffen, Energieverbräuchen und CO2-Emissionen im Zuge der Entsorgung bzw. Verwertung erzielt wurden. Das Zertifikat kann den teilnehmenden Unternehmen als beglaubigter Nachweis für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen dienen.

->Quelle: new.abb.com/abb-kooperiert-mit-remondis-beim-recycling-von-motoren