Zwei „TrashTalk“-Folgen – mit Indra Enterlein (Nabu), Christina Dornack (TU Dresden) und Katharina Reuter (BNW)

Nr. 30:  Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie: Circularity made in Germany?

Der lang ersehnte Entwurf für die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie ist Thema einer neuen TrashTalk-Folge („Branchenpodcast der Abfallwirtschaft“). Julia Hobohm und Tom Wilfer besprechen darin die grundlegenden Ziele zur Einsparung von Rohstoffen, zur Steigerung des Rezyklatanteils sowie zur Reduzierung des Abfallaufkommens und beleuchten auch einzelne Maßnahmen aus den Bereichen Kunststoffe und Bau, sowie erste Reaktionen. Angesichts von insgesamt mehr als 180 Stellungnahmen aus allen Wirtschaftsbereichen, von NGO und Gewerkschaften legten Hobohm und Wilfer den Fokus zunächst auf Kritik und Forderungen der Entsorgerverbände. Einen Podcast zuvor forderten die Teilnehmer Professorin Christina Dornack von der TU Dresden und Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft: „Kreislaufwirtschaft muss mehr als Wirtschaft gedacht werden“. (Bild: Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie – Titel © bmuv.de)

Bild: Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie – Titel © bmuv.de

Die Sichtweise eines Umweltverbandes auf die Kreislaufwirtschaftsstrategie lieferte dann im zweiten Teil der aktuellen Folge Indra Enterlein. Die Leiterin des Bereichs Ressourcenpolitik beim Naturschutzbund Deutschland machte deutlich, dass zur Erreichung der durchaus ambitionierten Ziele der NKWS in vielen Bereichen noch konkretere Maßnahmen erforderlich sind. Generell sei es wichtig, dass die Abfallhierarchie ernster genommen wird und Hersteller bei der Gestaltung und Produktion stärker im Sinne der Kreislaufwirtschaft in die Verantwortung genommen werden. Angesichts der hohen Komplexität der Strategie und der verschiedenen Wechselwirkungen müsse zudem darauf geachtet werden, dass die die getroffenen Maßnahmen nicht in Konflikt zu anderen Regelungen und Zielen stehen.

Nr. 29: „Kreislaufwirtschaft muss mehr als Wirtschaft gedacht werden“ – Christina Dornack und Katharina Reuter zu Gast

Professorin Christina Dornack von der TU Dresden und Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft, erklärten, warum sich viele Unternehmen bei der Transformation zur Kreislaufwirtschaft und bei der Nutzung von zirkulären Geschäftsmodellen schwer tun, warum klassische Industrieverbände ihre Rolle als Bremser auch im Sinne ihrer Mitgliedsunternehmen aufgeben sollten und welche Rolle mangelnde Informationen zur Kreislaufwirtschaft bzw. fehlende Spezialisten aus diesem Bereich spielen. Zur Stärkung des Rezyklateinsatzes plädieren die beiden Expertinnen für eine Steuer auf Primärrohstoffe, eine stärker auf Sekundärrohstoffe ausgerichtete öffentliche Beschaffung und die Einführung eines Recyclinglabels. Für eine längere Nutzungsdauer von Produkten im Sinne der Rohstoffschonung sprechen sie sich außerdem unter anderem für einen bundesweiten Reparaturbonus sowie Sharing-Modelle aus. TrashTalk-Gastgeber Julia Hobohm und Tom Wilfer beleuchteten in der ersten Hälfte der neuen Folge die Diskussion rund um die geplanten Änderungen der Gewerbeabfallverordnung sowie des ElektroG.

Das Gespräch fand Anfang Juni im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums des Infoseminars „Erfahrungsaustausch Kommunale Abfallwirtschaft“ der auf Umwelt- und Abfallrecht spezialisierten Kanzlei GGSC in Berlin statt.

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