Abfallentstehung in Krankenhäusern untersucht – Projekt mit ideeller Unterstützung durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft
Das Gesundheitswesen ist einer der größten Abfallproduzenten. Etwa 5 % der deutschen Klimagasemissionen sind dem Gesundheitssektor zuzurechnen. Medizinische Einmalgebrauchsprodukte in Krankenhäusern bilden einen großen Anteil hiervon, so am . Einen großen Anteil daran haben die häufig verwendeten Einwegprodukte, die wertvolle Rohstoffe binden und Treibhausgasemissionen verursachen. Bisher wurden in Entsorgungskonzepten im Gesundheitswesen vorrangig Aspekte der Hygiene, des Arbeitsschutzes sowie der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt, während klima- und umweltschonende Maßnahmen kaum umsetzbar erschienen. an der Hochschule Pforzheim führt nun im Rahmen eines öffentlich geförderten Projektes eine bundesweite Benchmarkstudie zum Abfallaufkommen in Krankenhäusern durch.
Dabei werden die Abfalldaten von Kliniken erfasst und mit standortspezifischen Strukturdaten verknüpft. Diese Analyse ermöglicht den teilnehmenden Krankenhäusern, ihre Abfallkennzahlen mit anonymisierten Kennwerten anderer Einrichtungen zu vergleichen und Handlungspotenziale zu identifizieren. Der Ansatz wird ideell von der deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. unterstützt. „Die gewonnenen Daten liefern uns wertvolle Erkenntnisse über die Abfallarten und -mengen, die in Krankenhäusern anfallen, sowie über die Faktoren, die die Abfallentstehung begünstigen. Diese Analysen können unserer Forschungsstelle zukünftig dabei helfen, geeignete Maßnahmen und Optimierungspotenziale im deutschen Gesundheitswesen zu identifizieren“, so Franziska Zecha, Projektmitarbeiterin und Doktorandin.
Die Studienteilnahme ist kostenfrei und wird durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) im Rahmen des Verbundforschungsvorhabens „Medizinische Einmalgebrauchsprodukte in der Kreislaufwirtschaft (MEiK)“ unterstützt. In diesem Vorhaben arbeitet die Hochschule Pforzheim gemeinsam mit den Medizinprodukteherstellern B. Braun (Aesculap-Standort in Tuttlingen), Carl Zeiss Meditec (Oberkochen) und Harro Höfliger (Allmersbach i. T.), dem Klinikum Lüneburg und dem Entsorgungsunternehmen REMONDIS Medison GmbH, der htw Saar sowie weiteren assoziierten Partnern zusammen. Das Projekt wird mit knapp 1,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Ziel des MEiK-Projektes ist es, eine weitgehend klimafreundliche und stofflich hochwertige Verwertungsmöglichkeit für medizinische Einmalgebrauchsprodukte mit hohem Kunststoffanteil zu entwickeln, praxisnah zu demonstrieren und unter ökonomischen sowie ökologischen Aspekten zu bewerten.
Die kostenlose Teilnahme an der Benchmarkstudie ist für Krankenhäuser unter hs-pforzheim.de/meik möglich.
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