Ebert-Stiftung drängt auf verbraucherfreundliches Fördersystem
Die Umsetzung der Energiewende ist aus Verbrauchersicht problematisch. So werden die gängigen Marktrisiken von den EE-Anlagenbetreibern nahezu komplett auf Haushalte und Kleinbetriebe abgewälzt. Zudem führt das aktuelle Fördersystem zu unnötig hohen Kosten, hauptsächlich zu Lasten der Stromverbraucher. Die EEG-Reformdiskussion sollte daher dazu genutzt werden, auf ein verbraucherfreundliches Fördersystem zu drängen, in dem z. B. über technologiedifferenzierte Ausschreibungen nur noch diejenigen Anlagen gefördert werden, welche die gewünschten Kapazitäten zu den geringsten Kosten bereitstellen können. Zu diesem Schluss kommt Robert Philipps in einem Aufsatz für die Friedrich-Ebert-Stiftung.
Euphorie verflogen
Die Transformation der Energieproduktion von fossilen Energieträgern und Kernbrennstoffen hin zu erneuerbaren Energien ist zumindest im Stromsektor bereits weit vorangeschritten. Mittlerweile werden ca. 25 Prozent des verbrauchten Stroms durch regenerative Energiequellen erzeugt. Trotz dieses Erfolgs ist die Euphorie, mit der Politik und Öffentlichkeit das Thema behandelt haben, weitgehend verflogen. So hat der rasche und weitgehend ungesteuerte Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur zu deutlichen Kostensteigerungen geführt, auch die Aufrechterhaltung der Systemstabilität ist mittlerweile eine echte Herausforderung.
Ursache vieler Probleme ist die Tatsache, dass die Stromproduktion durch regenerative Energieträger sich nicht nach der Stromnachfrage richtet, sondern wetterabhängig ist. Solange kein Technologiesprung im Bereich der Stromspeicherung geschieht, sind erneuerbare Energien daher alleine nicht in der Lage, die Energieversorgung zu übernehmen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien erfordert daher auf absehbare Zeit die parallele Aufrechterhaltung eines auf konventionellen Energieträgern basierenden Energieversorgungssystems mit möglichst flexibel zu- und abschaltbaren Leistungen – mit all den damit verbundenen technischen Problemen (z. B. im Hinblick auf die Netzstabilität und Systemintegration), wirtschaftlichen Unstimmigkeiten (konventionelle Energieproduktion ist aufgrund der Abnahmegarantie für Strom aus erneuerbaren Quellen zunehmend unwirtschaftlich) und weiteren kurzfristigen Kostensteigerungen für Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher.
->Quelle und weiterlesen: FES: EEG-Reform-aus-Verbrauchersicht.pdf