Fossile sahnen mehr als doppelt so viel ab
Immer wieder klagt die Industrie (und mit ihr die FDP) über die angeblich mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien entstehenden Kosten. Erst jüngst behauptete Wirtschaftsminister Rösler: „Wir müssen ‘ran an den Hauptkostentreiber bei den Energiepreisen. Und das ist die überzogene Förderung der erneuerbaren Energien”. Was er dabei (wohl absichtlich) vergisst: Die Förderung der konventionellen Energieträger in Deutschland ist mehr als doppelt so hoch, wie eine Studie belegt.
Diese Studie enthält eine Berechnung, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FOES) im Auftrag von Greenpeace Energy durchgeführt hat. Darin werden die versteckten Kosten der konventionellen Energien wie Atom und Kohle addiert – Summen, die nicht auf der Stromrechnung stehen, aber dennoch von der Bevölkerung getragen werden müssen: Die fossilen Energien haben demnach versteckte Kosten von 40 Mrd. Euro verursacht.
„Versuche der Atom- und Kohlelobby entlarvt, die Erneuerbaren als Preistreiber darzustellen“
„Diese Rechnung entlarvt die Versuche der Atom- und Kohlelobby, die Erneuerbaren als Preistreiber darzustellen. Unterm Strich sind Wind, Wasser und Sonne die günstigste Art der Stromversorgung“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy. Die versteckten Kosten der konventionellen Energien setzen sich aus staatlichen Förderungen wie Finanzhilfen und Steuervergünstigungen sowie den externen Kosten der einzelnen Energieträger wie Klimaschäden oder Folgekosten eines nuklearen Unfalls zusammen.
Die Verbraucher zahlen
Diese Kosten trügen nicht die Verursacher, sondern die Verbraucher unter anderem über Steuern und Abgaben. Während sich die versteckten Kosten der Braunkohle laut Studie auf 13,9 Mrd. Euro belaufen, sind es bei Steinkohle 12,4 Mrd. Euro und bei Atomenergie 11,0 Mrd. Euro. Erdgas kommt auf 3,0 Mrd. Euro. Würde man diese Zusatzkosten aufsummieren und in Form einer Konventionelle-Energien-Umlage transparent machen, ergäbe sich ein Wert von 10,2 Cent pro Kilowattstunde – fast doppelt so viel wie die aktuelle EEG-Umlage.
->Quelle(n): Factsheet-Zusatzkosten-Konventionelle-Energien.pdf;