Netzausbau-Szenarien stark übertrieben

Studie: Ausbau ausreichend für 75 % EE-Stromanteil

Die allgemeine Meinung irrt, wenn sie glaubt, die im Zuge der Energiewende notwendige wachsende Versorgerung mit Erneuerbarem Strom sei nur möglich, wenn die Netze mit Milliardensummen gewaltig ausgebaut würden. So behauptet die dena in ihrer Netzstudie II einen Ausbaubedarf von insgesamt 3.600 Kilometern bis im Jahr 2020 – und fühlt sich vom Netzentwicklungsplan der Netzbetreiber bestätigt, der bis im Jahr 2022 insgesamt 3.800 Kilometer Höchstspannungsleitungen neu bauen und weitere 4.400 Kilometer bestehende Trassen verstärken will. Eine aktuelle Studie straft diese Horrorzahlen Lügen.

Laut der im Auftrag der Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) vom Beratungsunternehmen Ecofys erstellten Studie reichen die derzeit in Deutschland gebauten Stromtrassen aus, um fast drei Viertel des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Also: Die Ausbauszenarien sind grotesk übertrieben.

Ecofys hat untersucht, wie sich ein verzögerter Ausbau der Stromübertragungsnetze bei unterschiedlicher geografischer Verteilung Erneuerbarer Energien-Anlagen auswirkt. Werde das Netz nicht optimal ausgebaut, müssten regional mehr Speicher und flexible Kraftwerke eingesetzt, und Erneuerbare Energie Anlagen häufiger abgeregelt werden. Die dadurch verursachten Kosten würden sinken, wenn die Anlagen zur Nutzung erneuerbaren Energiequellen gleichmäßiger verteilt seien.
->Quelle(n): ecofys.com; green.wiwo.de; dena.de