Steigende Bedeutung von Entwicklungs- und Schwellenländern für Ausbau Erneuerbarer Energien
Die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien nimmt weltweit zu. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass weltweit bis 2030 mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Bis 2015 rechnet die Solarwirtschaft mit einer Steigerung der weltweit jährlich neu installierten Solarstromleistung von 31 Gigawattpeak (GWp) im Jahr 2012 auf rund 50 GWp. Damit würde sich die weltweit installierte Leistung innerhalb von drei Jahren auf über 200 GWp mehr als verdoppeln. Um das Potenzial der Photovoltaik auszuschöpfen, gilt es, sehr sonnenreiche Gebiete wie Wüstenregionen viel stärker als bisher zu nutzen.
Solarify fragt sich, warum in dieser Veröffentlichtung der Innovationsallianz Photovoltaik das Wort „Desertec“ kein einziges Mal vorkommt.
Der Anteil der 148 Länder im Sonnengürtel an der global installierten PV-Leistung ist heute noch gering. Ein Grund: Die oft geringe Wirtschaftskraft in dieser sonnenreichen Region. Und: Besonders kritische Klimaregionen werden aber derzeit, auch wenn diese sehr gute Solarerträge versprechen, aufgrund der hohen Anforderungen an die Systemkomponenten eher gemieden. Doch zunehmend sind es die Schwellen- und Entwicklungsländer, die die globale Energiewende vorantreiben. Knapp die Hälfte der 2012 getätigten Investitionen in Erneuerbare Energien entfallen bereits auf sie, so der Bericht „Global Trends in Renewable Energy Investment 2013“ – siehe fs-unep-centre.org.
Projekt Giga-PV
Solarunternehmen in Deutschland haben einen Erfahrungsvorsprung gesammelt, den sie jetzt auf den wachsenden Auslandsmärkten mit maßgeschneiderten Produktlösungen ausspielen können. Ein Beispiel dafür ist das Projekt Giga-PV, das im Rahmen der Innovationsallianz Photovoltaik mit rund 3,5 Millionen Euro vom Bund gefördert wird. Im Sonnengürtel der Erde zwischen Südspanien und Südafrika scheint häufiger und intensiver die Sonne als an anderen Orten. Ziel des Verbundprojekts Giga-PV ist es, die Grundlagen für eine deutliche Kostenreduzierung der Systemtechnik für PV-Großkraftwerke im Leistungsbereich mehrerer hundert Megawatt für Zielmärkte in sehr sonnenreichen Gebieten zu schaffen.
Bereits heute werden PV-Großanlagen im dreistelligen Megawatt-Bereich gebaut, oft auch schon in Wüstengebieten. Daher ist es wichtig, PV-Systemtechnologien für Großkraftwerke in sehr sonnenreichen Gebieten auszulegen. Hier setzen die Arbeiten der Verbundpartner dieses Projektes an. Gleichzeitig soll aber auch durch eine ganzheitliche Systemoptimierung das Kostenreduktionspotenzial, das sich gerade bei ganz besonders großen PV-Kraftwerken mit Leistungen von mehreren 100 MW bis in den GW-Bereich bietet, ermittelt und für die Praxis erschlossen werden.
„Wir entwickeln in unserem Verbund optimierte Lösungen für solche Großanlagen, die den oftmals außergewöhnlichen Umweltbedingungen in dieser Zone gewachsen sind“, erklärt Nick Morbach, SMA Solar Technology AG, das Entwicklungsvorhaben. Ziel ist es, Komponenten zu entwickeln, die extremer Hitze, Monsunregenfällen und Wüstenstürmen standhalten, ohne dass die Wirtschaftlichkeit der Anlagen darunter leidet.
Folgt: PV-Großkraftwerke als Zukunftsmarkt – Wechselrichter-Produzenten kooperieren