Energie-erzeugende CO2-Fresser
Mikroalgen, die in den lichtdurchfluteten oberen Wasserschichten der Ozeane und anderer Gewässer leben, binden klimaschädliches CO2, verwenden es als Nährstoff für ihr Wachstum und verwandeln es in energiereiche Biomasse. Biomasse kann zur Produktion von Strom und Wärme in Biogasanalgen sowie zur Erzeugung von Bio-Erdgas oder von Biodiesel genutzt werden. Mikroalgen sind somit regenerative Energieträger.
Ein weiterer entscheidender Vorteil der Mikroalgen ist ihr extrem schnelles Wachstum – sie vermehren sich unter optimalen Bedingungen bis zu 10-mal schneller als vergleichbare Rohstoffe wie Mais oder Raps.
CO2 binden können Bäume oder Energiepflanzen wie Mais zwar auch, aber Algen wandeln in wesentlich kürzerer Zeit wesentlich mehr CO2 in Biomasse um. Wenn es gelingt, diese Biomasse energetisch zu nutzen – als Biogas oder Biodiesel – dann trägt dies zu einer Energieversorgung bei, die das Klima nicht weiter aufheizt. Das klimaschädliche CO2 wird gewissermaßen im Kreis gefahren.
Besonders die extrem kleinen Vertreter ihrer Art, die Mikroalgen, bieten großes Potenzial. Dieses wird derzeit in einer Pilotanlage auf dem Gelände der E.ON Hanse in Hamburg-Reitbrook erforscht. Die Anlage dient deutschen und internationalen Forschern zur Entwicklung der optimalen Züchtung von Mikroalgen in Freilandanlagen. Damit kann eines Tages die Vision Wirklichkeit werden, CO2-haltige Abgase aus konventionellen Energieerzeugungsanlagen als Futter für Mikroalgen zu nutzen, aus denen dann wieder Energie gewonnen werden kann.
->Quelle: intranet.tuhh.de;