acatech Festveranstaltung
Der Energiewende und dem Aufbruch in die sogenannte Industrie 4.0 widmete acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften am 23.10.2013 seine diesjährige Festveranstaltung in Berlin. Das Akademieprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ stellten acatech-Präsident Reinhard Hüttl und Robert Schlögl, Max-Planck-Gesellschaft, vor. Henning Kagermann skizzierte den Weg in die Industrie 4.0. Über Fragen an die Internetkultur und die Nachwuchsförderung sprachen Johannes Buchmann, TU Darmstadt, und Kristina Reiss, TU München. Mit dem Journalistenpreis PUNKT wurden www.sueddeutsche.de sowie die Fotografen Sven Döring und Uwe H. Martin ausgezeichnet.
Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“
„Die Energiewende gestalten“ – unter diesem Motto erläuterten Reinhard Hüttl und Robert Schlögl wissenschaftliche Perspektiven für den Wandel in der Energieversorgung. Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts und des Instituts für chemische Energiekonversion der Max-Planck-Gesellschaft stellte den 800 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik das Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ vor. Die gemeinsame Initiative der Wissenschaftsakademien acatech, Leopoldina und Akademienunion entwickelt Handlungsoptionen zur Ausgestaltung der Energiewende und bringt sie in die gesellschaftliche Debatte ein.
Den Plan für die Energiewende gibt es nicht
acatech-Mitglied Schlögl rief dazu auf, „darüber nachzudenken, dass es den Plan zur Energiewende wahrscheinlich nicht geben wird. Sondern wir können höchstens Korridore für Zieldimensionen ausmachen – ein sich ständig wiederholender Prozess.“ Denn das Energiesystem habe ein langes Zeitmaß, sei hochkomplex und nicht einfach linear veränderbar: „Nichts von alledem, was wir in den letzten beiden Jahren diskutiert haben, hat das Zeug dazu, 40 Jahre zu überleben.“ Er forderte mehr Flexibilität und Technologie-Offenheit. Dabei müsse sich das Energiesystem innerhalb der berühmten magischen „drei Zielfunktionen Nachhaltigkeit, Verfügbarkeit und Preis“ bewegen. Dies sei alles andere als trivial – denn jede Veränderung des einen verändere auch die anderen Parameter. Ein „Wünsch-Dir-was“-Energiesystem liege „außerhalb dieses Dreicks“. (Download des Vortrags.)
Wissenschaft übernimmt Verantwortung
acatech-Präsident Hüttl sagte mit Blick auf das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte Vorhaben: „Wo die verschiedenen Profile und Kompetenzen der Akademien zusammenkommen und sich ergänzen, eröffnen sich der wissenschaftsbasierten Beratung von Politik und Gesellschaft ganz neue Möglichkeiten. Wir haben unsere Kräfte im Dienste der Energiewende gebündelt – die Wissenschaft übernimmt ihren Teil der Verantwortung.“
Folgt: Aufbruch: Industrie 4.0