Die Ausgabe 1/2012 des IPP-Newsletters „Energie-Perspektiven – Forschung für die Energieversorgung von morgen“ ist erschienen.
In der neuen Ausgabe geht es unter anderem um eine Bilanz des Energiejahres 2011, den umstrittenen Abbau kanadischer Ölsand-Vorkommen, mögliche Beiträge energieintensiver Industriebetriebe zur Netzstabilisierung und um den Baufortschritt der Fusionsanlage Wendelstein. DerNewsletter Energie-Perspektiven richtet sich an alle am Thema „Energie“ Interessierte. Er berichtet aufknappe allgemeinverständliche Weise über aktuelle Entwicklungen und gibt Hintergundinformationen.
Editorial – Auch im vergangenen Jahr legten die erneuerbaren Energien in Deutschland weiter zu. Ihr Anteil am Energieaufkommen erhöhte sich auf knapp elf Prozent und ist damit erstmals zweistellig. Den Hauptteil der Energieversorgung – fast vier Fünftel – trugen jedoch fossile Energien. Kohle, Erdöl und Erdgas werden auch in zwanzig Jahren noch drei Viertel des weltweiten Primärenergieverbrauchs decken, prognostiziert die Internationale Energieagentur. Dabei werden zunehmend unkonventionelle Vorkommen erschlossen. Das Zeitalter der fossilen Energien ist noch lange nicht vorüber.
Bilanz – Der Primärenergieverbrauch in Deutschland erreichte 2011 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung: Vor allem das milde Wetter und die geringere Wärmenachfrage ließen den Bedarf um gut fünf Prozent unter den Vorjahreswert sinken, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.
Fusionsforschung – Der Deckel ist geschlossen: Erstmals in ihrer endgültigen Gestalt zeigt sich seit Ende letzten Jahres die Fusionsanlage Wendelstein 7-X, die zurzeit im Teilinstitut Greifswald des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik entsteht.
Fossile Energien – Umstritten – Unter der westkanadischen Provinz Alberta ruhen etwa 1,8 Billionen Barrel Öl – rund das Siebenfache der gesamten Reserven von Saudi-Arabien. Anders als dort liegt das Öl in der Region Athabasca aber als zähes, schweres Gemisch mit Sand und Ton vor – das größte Ölsand-Vorkommen der Welt. Die Erschließung lohnte bis vor wenigen Jahren kaum. Seit aber der Ölpreis steigt, graben sich riesige Bagger durch den Boden und bauen den pappigen Sand ab.
Netzstabilisierung – Prämie für Stromunterbrechung: Für eine stabile Stromversorgung muss die Stromerzeugung jederzeit der Nachfrage entsprechen. Sonst drohen kritische Netzsituationen bis hin zum Stromausfall. Dabei können bereits kleine Spannungs- und Frequenzschwankungen, die Normalverbraucher kaum wahrnehmen, empfindliche Industriemaschinen beschädigen.
Photovoltaik – Neuer Rekord-Wirkungsgrad: Einen Rekord-Wirkungsgrad von 33,9 Prozent erreicht ein hochkonzentrierendes Photovoltaik-Modul, das vom US-amerikanischen Unternehmen Semprius entwickelt wurde. Erstmals mehr als ein Drittel der einfallenden Sonnenenergie kann der Prototyp direkt in Strom umwandeln. Dagegen erreichen kommerzielle Module heute Effizienzen bis zu 30 Prozent.