PwC-Studie: Starker Temperatur-Anstieg höchstwahrscheinlich – erneuerbare Energien und Fracking bremsen
Nach einer aktuellen Studie unter dem Titel Low Carbon Economy Index von PricewaterhouseCoopers müsste die CO2-Intensität bis zum Ende des Jahrhunderts um sechs Prozent pro Jahr sinken, um den Anstieg der Welttemperatur auf zwei Grad zu beschränken. Doch davon sind die Länder weit entfernt. Die globalen CO2-Emissionen haben im Jahr 2012 das dritte Jahr in Folge einen neuen Rekordwert erreicht, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit.
„Die Zeichen stehen auf einem deutlichen Anstieg der Welttemperatur. Unternehmen müssen den Klimawandel in ihren Strategien berücksichtigen und mögliche Risiken und Gefahren frühzeitig identifizieren“, sagt Michael Werner, Leiter Sustainability Services bei PwC. Nach der PwC-Studie müsste die CO2-Intensität bis zum Ende des Jahrhunderts um sechs Prozent pro Jahr sinken, um den Anstieg der Welttemperatur auf zwei Grad zu beschränken. Doch davon sind die Länder weit entfernt. Zwischen 2008 und 2012 sank die CO2-Intensität lediglich um 0,7 Prozent. Bereits 2034 könnte das CO2-Budget daher aufgebraucht sein und die Erdtemperatur um mindestens vier Prozent steigen, wie die Studie zeigt.
„CO2-Intensität“ ist das Verhältnis von CO2-Emissionen zum realen Bruttoinlandsprodukt. Laut PwC sinkt diese Kennziffer seit 2008 nur um 0,7 Prozent im Jahresdurchschnitt. Damit wäre das „verfügbare“ CO2-Budget wesentlich schneller aufgebraucht als erwartet, nämlich schon im Jahr 2034 statt erst 2100. Die Folge wäre ein Anstieg der Erdtemperatur um vier Grad Celsius in den nächsten 90 Jahren.(s.u.)
Emissionsranking: China einsame Spitze
Mit 34,43 Mrd. t (2011: rd. 33,99 Mrd. t) wurde so viel Kohlendioxid aus fossilen Energieträgern in die Atmosphäre geblasen wie noch nie. Damit liegen die CO2-Emissionen im Jahr 2012 erstmals um mehr als 50 Prozent über dem Niveau von 1990 (22,7 Mrd. t), dem Basisjahr für das Kyoto-Protokoll – so das IWR. Auf dem ersten Platz führt China das CO2-Länder-Ranking 2012 mit 9,1 Mrd. t Kohlendioxid (2011: 8,9 Mrd. t) an. Das sind 57 Prozent mehr als die USA mit 5,8 Mrd. t (2011: 6,0 Mrd. t) auf Rang zwei emittiert haben. Indien erreicht mit 1,8 Mrd. t (2011: 1,79 Mrd. t) aktuell Rang drei, vor Russland mit 1,7 Mrd. t (2011: 1,67 Mrd. t) und Japan mit 1,4 Mrd. t (2011: 1,3 Mrd. t). Deutschland liegt weiterhin auf Rang 6 mit 816 Mio. t (2011: 804 Mio. t).
Folgt: Schiefergas und Erneuerbare dämpfen Emissionsanstieg