Hitzewellen könnten zu zusätzlichen gesundheitlichen Belastungen von 82 bis 240 Millionen Euro pro Jahr führen (gegenüber 2010)
Der Klimawandel könnte vom Jahr 2060 an in der Schweiz große Auswirkungen in verschiedenen Bereichen haben. Mehrere im Rahmen der Nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel vom Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegebene Fallstudien zeigen anhand von sechs Großräumen die Chancen und Risiken auf, welche der Klimawandel mit sich bringt. Die erste, nun vorliegende Fallstudie untersucht am Beispiel des Kantons Aargau die Auswirkungen des Klimawandels auf das schweizerische Mittelland.
Im März 2012 hat der schweizerische Bundesrat den ersten Teil der Strategie zur Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Er setzt damit den Rahmen für ein koordiniertes Vorgehen bei der Anpassung an den Klimawandel auf Bundesebene. Gleichzeitig erteilte der Bundesrat dem UVEK in Zusammenarbeit mit den anderen Departementen den Auftrag, einen Aktionsplan zu entwickeln. Mit gezielten Maßnahmen soll die Schweiz Chancen nutzen, die sich aufgrund des Klimawandels ergeben, und die mit dem Klimawandel einhergehenden Risiken minimieren. Der Bundesrat wird voraussichtlich anfangs 2014 über den Aktionsplan entscheiden.
Auswirkungen des Klimawandels im Aargau
Anhand konkreter Fallstudien werden die klimabedingten Risiken und Chancen für ausgewählte Regionen der Schweiz analysiert. Die erste Fallstudie untersuchte die Auswirkungen auf den Kanton Aargau. Sie zeigt, dass der Klimawandel für verschiedene Sektoren bedeutende Folgen haben könnte: So rechnen die Autoren mit häufigeren und intensiveren Hitzewellen, die zu gesundheitlichen Belastungen der Bevölkerung von umgerechnet zusätzlichen 100 bis 300 Millionen Franken pro Jahr im Vergleich zu 2010 führen könnten.
Auf der anderen Seite könnte die aargauische Bevölkerung aufgrund der milderen Wintertemperaturen im Jahr 2060 von geringeren Heizkosten im Umfang von 80 bis 180 Millionen Franken profitieren. Die Auswirkungen auf die Biodiversität im Aargau aufgrund der Veränderung der Ökosysteme werden auf der Basis einer qualitativen Bewertung ähnlich problematisch eingestuft wie diejenigen auf die Gesundheit.
Folgt: Vorausschauend Planen und Handeln