Mit Giga-PV-Fabrik Markt zurück erobern

Europäisches Konsortium entwickelt Konzept für PV-Produktion im GW-Maßstab mit neuer Technik-Generation

Ein europäisches Konsortium unter dem Namen xGWp hat sich ein hohes Ziel gesteckt: Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen PV-Industrie wieder herstellen. Der Zusammenschluss aus führenden europäischen Forschungsinstituten und Unternehmen mit dem Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE an der Spitze arbeitet an einem Konzept für eine Multi-GW-Fabrik. Ziel ist die Förderung der Photovoltaik als Key Enabling Technology, als strategisch wichtige Schlüsseltechnologie auf europäischer Ebene. Darüber informiert eine Meldung auf der ISE-Homepage.

„Europäische Hersteller von Solarzellen und Modulen haben große Schwierigkeiten, in der gegenwärtigen Krise der Branche zu bestehen“, heißt es in der Meldung. Nach wir vor seien aber die europäischen Solarforschungsinstitute, Anlagenbauer und Materialhersteller für die Photovoltaikindustrie technologisch führend. „Ohne enge Zusammenarbeit mit starken Kunden in Europa sind aber ihre Unabhängigkeit und ihre Standorte zunehmend gefährdet. Das xGWp-­Konsortium begegnet dieser Herausforderung mit einem neuen Konzept.“

Übergang zu einer neuen Technologie-Generation

Die Photovoltaik nehme zwar eine führende Rolle im Strommix einer nachhaltigen Energieversorgung ein. Sie habe aber eine starke Preissenkung erfahren, die Wettbewerbsfähigkeit (Grid Parity) von PV zu fossilen Energieträgern sei vielfach schon erreicht. Viele Marktbeobachter erwarten in den kommenden Jahren starkes Wachstum des globalen PV-Marktes. „Vor diesem Hintergrund möchte das europäische Konsortium mit dem Übergang zu einer neuen Technologie-Generation die starke Stellung Europas bei dieser Zukunftstechnologie halten und mit einer Produktion im Gigawatt-Maßstab, wie sie inzwischen in Asien üblich ist, Skaleneffekte nutzen. Ein zentraler Aspekt der neuen Initiative ist die Gewährleistung kontinuierlicher Innovation durch die Beteiligung der führenden europäischen Forschungsinstitute in diesem Bereich.“

Weltweite Nachfrage gewinnt als Dynamik

Das Projekt xGWp –  zu dem neben dem ISE das französische Institut National de l’Energie Solaire CEA-INES und das schweizerische Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique CSEM sowie mehrere europäische Industrieunternehmen gehören – solle dazu beitragen, die europäische PV-Industrie zu einem Zeitpunkt wieder konkurrenzfähig zu machen, zu dem die weltweite Nachfrage wieder an Dynamik gewinne. Für 2014 wird mit einem Weltmarkt von 45 bis 49 GW gerechnet, für 2020 werden 100 oder mehr vorausgesagt.

Die ISE-Meldung weiter: „Als europäisches Leuchtturmprojekt soll xGWp über die eigene Produktion hinaus ausstrahlen und zeigen, dass mit geeigneten Ansätzen in Europa entwickelte Technologien auch hier produziert werden können. Die neue Technik soll dann weltweit vor allem auch in den Ländern eingesetzt werden, wo starke Sonneneinstrahlung den Einsatz von Solarstrom schon jetzt sehr attraktiv macht. Sowohl für den Ersatz von Energieimporten als auch als Exportprodukt kann Photovoltaik für Europa eine große wirtschaftliche Bedeutung erlangen.“

Hollande schlug Zusammenarbeit nach Airbus-Vorbild vor

Bereits im Januar soll Frankreichs Staatspräsident Hollande von einer europäischen Kooperation zum Bau einer Gigawatt-Fabrik gesprochen und sich dabei auf das Airbus-Modell berufen haben (so der Webdienst Solarserver). Hollande soll auch bereits mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über eine Energie-Kooperation gesprochen haben. Am 19.02.2014 treffen sich die Kabinette beider Länder, um über eine Zusammenarbeit in Sachen erneuerbare Energien, Smart Grids, Energieeffizienz und Speicher zu diskutieren.
->Quelle(n): vdi-nachrichten.com; ise.fraunhofer.de; solarserver.de