Umweltsenator stellte Studie zum Klimaschutz vor
Mit mehr erneuerbaren Energien (Gas statt Öl), verbessertem Nahverkehr für weniger Autos, stärker gedämmten Gebäuden und sparsameren Haushaltsgeräten will Berlins Umweltsenator Michael Müller die Hauptstadt bis 2050 klimaneutral machen. Am 17.03.2014 stellte Müller eine Studie des PIK Potsdam vor, derzufolge Berlin den CO2-Ausstoß um 85 Prozent senken könnte – von derzeit 21 Mio. t/a auf 4,4 Mio. t 2050. „Man muss dafür nicht von 0 auf 100 mehrere Milliarden neu investieren, sondern intelligenter investieren“, sagte Müller dem Radio Berlin-Brandenburg (RBB).
Erneuerbare Energien lokal stärker fördern – Rest sind Appelle
Als klimaneutral gilt eine Stadt (schon) dann, wenn sie nur so viel Treibhausgase ausstößt, dass das Weltklima unterhalb der Zwei-Grad-Grenze bleiben kann. Berlins Emissionen bestehen zu 98 Prozent aus [[CO2]] – um klimaneutral zu werden, müsste die Stadt den Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 85 Prozent absenken. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, muss Berlin konsequent von fossilen auf lokale erneuerbare Energien umsteigen: An die Stelle von Öl und Kohle soll vor allem Solarenergie treten, außerdem sollen die Stromnetze besser gekoppelt und damit effizienter werden.
Vor allem der Verkehr und die Gebäudesanierung müssen umgestellt werden. Fahrradwege, Gehsteige und Fußgängerzonen sollen ausgebaut, viel mehr Häuser energetisch saniert werden. Im privaten Bereich könne man dagegen nur Anreize schaffen und Verbraucher zum Energiesparen aufrufen, räumte er ein. „Dort kommt Politik an Grenzen, das sind Appelle“, sagte Müller.
Yes, Berlin can – Machbarkeitsstudie des PIK-Potsdam
Berlin könne seine [[CO2]]-Emissionen bis 2050 auf gut 4 Mio. t/a reduzieren – trotz Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum – sagt eine Machbarkeitsstudie des PIK-Potsdam. Dieser Zielwert entspricht einer Reduktion von rund 85% gegenüber dem Basisjahr 1990 und würde das globale Ziel erfüllen, Berlin zu einer klimaneutralen Stadt zu machen. Positiver Nebeneffekt: Durch die Verlagerung der Energieversorgung von fossilen auf überwiegend lokale Erneuerbare Energien könnten neue regionalökonomische Effekte in einem Umfang von bis zu 138 Millionen Euro erzielt werden.
Ein vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) geführtes Konsortium hat im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt die Szenarien dazu berechnet und macht konkrete Handlungsvorschläge, wie die Klimaneutralität erreicht werden kann. Nach dem 2011 gefassten Beschluss der Berliner Regierungskoalition, Berlin bis 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln, brauchte es ein Fachgutachten, das die Machbarkeit dieses politischen Ziels überprüft und nach Wegen sucht, wie es erreicht werden kann. Ein vom PIK geführtes interdisziplinäres Team aus acht Forschungs- und Beratungseinrichtungen hat nach einer umfassenden Bestandsaufnahme und Szenarienberechnungen nun Strategievorschläge dazu gemacht. Partner des PIK waren das IÖW, BLS Energieplan, UmbauStadt, Innoz, LUP, bgmr Landschaftsarchitekten und HFK Rechtsanwälte.
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