Verlässliche Rahmenbedingungen für Offshore-Wind gefordert

Verlängerung des aktuellen Stauchungsmodells nötig

Verlässliche Rahmenbedingungen für den weiteren erfolgreichen Ausbau der Offshore-Windenergie forderte am 19.03.2014 die Offshore-Windenergie-Branche. „Offshore-Windenergie ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Daher muss das EEG optimale Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie bieten“, sagte Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung OFFSHORE WINDENERGIE im Rahmen eines Parlamentarischen Abends in Berlin.

Dazu gehöre insbesondere ein flexibler Ausbaukorridor für die Offshore-Windenergie und eine Verlängerung des aktuellen Stauchungsmodells wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.

Das optionale kostenneutrale Stauchungsmodel soll die Projektrendite erhöhen helfen, indem ein Teil der Fördervergütung zeitlich vorgezogen werden kann. Die Summe der Gesamtförderung bleibt über den Zeitraum dabei gleich. Das Stauchungsmodell sieht bisher eine Anfangsvergütung von 19 Cent pro Kilowattstunde vor und soll für einen Zeitraum von 8 Jahren gewährt werden – statt für 12. Der Degressionsbeginn, die Senkung der Einspeisevergütung, wird von 2015 auf 2018 verschoben.

Jörg Buddenberg, GF EWE-Erneuerbare Energie und Sprecher der AG Betreiber, unterstrich die energiewirtschaftliche Bedeutung der Offshore-Windenergie: „Die Offshore-Windenergie sichert an mehr als 90 Prozent der Tage eines Jahres eine saubere Stromversorgung und unterstützt durch ihre grundlastnahe Einspeisung die Versorgungssicherheit des Industriestandortes Deutschland“.

Mehr als 10.000 Arbeitsplätze entstanden und Innovationen ausgelöst

Die wirtschaftlichen Vorteile der Offshore-Windenergie hob Jan Rispens für die Offshore-Wind-Industrie-Allianz hervor: „Offshore-Windenergie hat große Investitionen in Produktionsstätten und Infrastruktur entlang der Küste aber auch in NRW und Süddeutschland ausgelöst. Dabei sind deutlich mehr als 10.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstanden und wurden viele weltweit führende Innovationen entwickelt.

65% aller Patente für die Offshore-Windindustrie stammen aus Deutschland. Wenn stabile Rahmenbedingungen geschaffen werden, kann die bundesweite Wertschöpfung bis 2021 auf mehr als 20 Milliarden Euro wachsen und die Beschäftigenzahl weiter ansteigen. Mit einem expandierenden Heimmarkt würde auch eine gute Ausgangslage für Exporte geschaffen.“

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als eine überparteiliche, überregionale und unabhängige Einrichtung zur Unterstützung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber. Gleichzeitig vertritt sie die verschiedenen Interessen gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft.

OWIA: Die vier norddeutschen Windenergienetzwerke Windenergie-Agentur (WAB),Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH (EEHH), Wind Energy Network e.V. (WEN) und windcomm schleswig-holstein (windcomm) arbeiten als Offshore-Wind-Industrie-Allianz (OWIA) zusammen und verbinden dadurch die Nord- und Ostseemärkte für die Firmen der Küstenbundesländer und darüber hinaus. Die OWIA wurde 2012 durch WAB, EEHH und WEN gegründet und 2013 mit Aufnahme der windcomm weiterkomplettiert. Die OWIA spricht für etwa 600 in den Netzwerken organisierte Firmen, Institute und Organisationen der Branche und vertritt engagiert industrie- und energiepolitische Interessen entlang der Wertschöpfungskette von Projektentwicklern und Betreibern, Anlagenherstellern, Zulieferern und den damit verbundenen Dienstleistern. Die AG Betreiber vereint als Teil der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE diejenigen Unternehmen, die dauerhaft Offshore-Windparks in Deutschland betreiben und entsprechende Investitionsentscheidungen getroffen und Verträge abgeschlossen haben.
->Quelle: Factsheet Netzanbindung Stiftung Offshore Wind; owia.de; offshore-stiftung.com