Wiwo-Green: So könnte Deutschland auf Putins Erdgas verzichten

Aber erst in einem Jahrzehnt

Deutschland und Europa reagieren mit Sanktionen auf die Krim-Krise. Dabei sind wir „abhängig von russischen Energieimporten wie ein Süchtiger von seiner Droge, vor allem von Erdgas“, schreibt Jan Willmroth auf Wiwo-Green. Übrtreibt es die EU mit den Sanktionen,laufen wir Gefahr, dass Putin den Gashahn zudreht. „Noch sind die deutschen Gasspeicher zwar prall gefüllt. Beruhigend ist das aber nicht“, so der Wiwo-Green-Autor.

Vorerst könnte Deutschland auf die russischen Energieimporte ohne starke Einbußen nicht verzichten. „Aber mittelfristig schon“: Rein rechnerisch könne der Stromsektor völlig ohne Erdgas auskommen, allerdings um den Preis stärkerer Kohleverstromung. Gaskraftwerke müssten bei plötzlichem Ausfall der Erneuerbaren einspringen. Die aber könnten auch ohne Importe aus Russland laufen. Außerdem könnten bald auch Biogasanlagen mehr als 10 Prozent des deutschen Strombedarfs decken.

Der größte Teil des Gases werde aber für Haushaltswärme, im Gewerbe und für Industrieprozesse verbraucht. Doch der Gasbedarf werde durch ennergie-effiziente Renovierungen von Gebäuden weiter abnehmen, im besten Fall bis 2023 um 25 Prozent im Vergleich zu 2013. Wiwo-Autor Willmroth zählt drei Ersatzressourcen aus:

  1. Heimisches Erdgas deckt aktuell erst zwölf Prozent des deutschen Gasbedarfs. Künftig müsste Schiefergas (Fracking) erschlossen werden – das könnte rund 25 Prozent des deutschen Bedarfs decken – oder Kohleflöze in Norddeutschland zur unterirdischen Gasförderung, die hätten ein noch größeres Potenzial als Schiefergas. Beide Verfahren bergen aber Umweltrisiken.
  2. Sonnenwärme
  3. Importe aus Norwegen, Niederlande und Dänemark

Im besten Fall könne Deutschland schon in der nächsten Dekade auf Russlands Gas verzichten – wenn Gas deutlich effizienter verbraucht werde, und etwas höhere Gaspreise in Kauf genommen würden.
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