Neuer Chef für Planck-Institut: Britischer Spitzenphysiker forscht in Halle
Der Wissenschaftler Stuart Parkin hat am 09.04.2014 seinen Einstand in Halle gegeben. Der gebürtige Brite ist neuer Direktor des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle. Gleichzeitig ist er auch Professor an der Martin-Luther-Universität (MLU).
„Das Max-Planck-Institut ist ein phantastischer Ort, um langfristig zu forschen und an den größten Herausforderungen zu arbeiten, vielleicht sogar den unmöglichen. Außerdem ist die Uni Halle eine Universität mit langer Tradition und exzellenter Forschung, vor allem auch auf meinem Spezialgebiet.“ sagte der 58-Jährige.
Das Max-Planck-Institut in Halle erhofft sich Impulse für die Wissenschaft in Halle und ganz Deutschland. Der Physiker soll sich mit neuen Speichertechnologien befassen, mit denen im Vergleich zu herkömmlichen Computern schneller gerechnet werden kann. Ermöglicht wurde die Berufung durch eine Förderung der Humboldt-Stiftung, die weltweit führende Forscher nach Deutschland holt. Die MLU und das Max-Planck-Institut wollen in Halle ein Zentrum für Nano-Wissenschaft aufbauen. Bisher forschte Parkin beim Elektronik-Riesen IBM und arbeitete an der Universität Stanford in Califonien.
Millennium Technology Prize für Stuart Parkin
Die Technology Academy Finland gab am gleichen Tag den Preisträger des diesjährigen Millenium- Technologiepreises bekannt. Der Preisträger ist Professor Stuart Parkin, ein weltweit anerkannter Festkörperphysiker. Er erhielt den Preis für den Schlüssel zum Big Data-Zeitalter. Der Millenium-Technologiepreis ist der international bedeutendste Technology Award, der alle 2 Jahre vergeben wird. Der diesjährige Preis ist mit 1 Million Euro dotiert.
Die Technology Academy Finland formuliert die Vergabekriterien für den Millenium- Technologiepreis auf folgende Weise (in deutscher Übersetzung): Der Preis wird für „eine die Lebensqualität und das Wohl der Menschen nachhaltig verbessernde technologische Innovation“ zuerkannt. Die eingereichten Vorschläge für Preisträger sind interdisziplinär; sie reichen von der Medizin über die klassischen Naturwissenschaften bis hin zur Informatik. Kandidaten für diesen Preis können von Akademien, Universitäten, Forschungseinrichtungen und industriellen Organisationen vorgeschlagen werden. Ein international hochrangig besetztes Auswahlkomitee und der Vorstand der Technology Academy Finland entscheiden dann über den jeweiligen Preisträger.
Der diesjährige Preisträger, Professor Stuart Parkin, hat von 1982 bis 2014 im IBM Almaden Research Center in San Jose (USA) geforscht und in herausragender Weise Grundlagenforschung in technologische Anwendungen umgesetzt. Seine Arbeiten haben die Datenspeicherung durch Nutzung des so genannten GMR-Effekts für Leseköpfe von magnetischen Festplatten revolutioniert. Dort, und als Direktor des 2004 gegründeten Spintronic Science and Applications Center (SpinAps) in Stanford, arbeitete Parkin an Konzepten für noch höhere Speicherdichten, auch auf der Basis dreidimensionaler Strukturen. Prof. Parkin erhält den Millenium-Technologiepreis 2014 in Anerkennung seiner Forschungsergebnisse, die eine Erhöhung der Speicherkapazität magnetischer Festplatten um ein Tausendfaches ermöglichten.
Parkin sagte, er sei außerordentlich erfreut über den Preis: „Ich fühle mich sehr geehrt und bin stolz auf diese Auszeichnung, mit der die wissenschaftliche Gemeinschaft meine Arbeit und ihren Einfluss auf die Welt als Ganzes gewürdigt hat.“
Der Millennium-Technologiepreis ist mit einer Million Euro dotiert und gilt als eine Art Nobelpreis für Technologie. Die Auszeichnung wird am 7. Mai in der finnischen Hauptstadt Helsinki übergeben. Mit der Auszeichnung ehrt Finnland alle zwei Jahre Wissenschaftler, die das Wohl und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem Sir Tim Berners-Lee, der Begründer des World Wide Web, und Shinya Yamanaka, ein Pionier der Stammzellenforschung.
->Quelle(n): mdr.de; mpi-halle.mpg.de; pressemitteilungen.pr.uni-halle.de; finnland.de