„Gabriel weist Seehofer bei Energiewende in die Schranken“
Bayern muss die Einfuhr von Strom aus anderen Bundesländern akzeptieren, auch wenn dieser aus Kohle gewonnen wurde. „Ein Verzicht auf Stromimporte nach Bayern wäre nicht mit den gegebenen rechtlichen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen vereinbar, “, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/1177) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/804). Eine Eigenversorgung Bayerns sei „weder realistisch noch anzustreben“.
Die immer wieder geäußerten Behauptungen, die neue HGÜ-Trasse (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) Lauchstädt-Meitingen solle hauptsächlich dem Transport von in Ostdeutschland erzeugtem Strom aus Braunkohle nach Bayern dienen, teilt die Bundesregierung ausdrücklich nicht. Weiter heißt es in der Antwort: „Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen hätte eine Abschaltung der ostdeutschen Braunkohlekraftwerke in den nächsten 15 bis 20 Jahren aufgrund des gleichzeitig erwarteten Zubaus erneuerbarer Energien voraussichtlich keine Auswirkungen auf die grundsätzliche Notwendigkeit des Baus neuer Stromtrassen nach Bayern.“
Skeptisch sieht die Regierung den Bau unterirdischer Stromleitungen: „Mit der Erdverkabelung von HGÜ-Leitungen bestehen derzeit noch keine hinreichenden Erfahrungen insbesondere zur wirtschaftlichen und technischen Einsetzbarkeit in unserem Übertragungsnetz. Vor diesem Hintergrund ist aus Sicht der Bundesregierung der Einsatz von Erdkabeln weiterhin auf ausgewählte Pilotvorhaben und klar definierte Ausnahmefälle zu beschränken.“ (hib/HLE)
RP: Gabriel weist Seehofer bei Energiewende in die Schranken
Die Rheinische Post titelt: „Gabriel weist Seehofer bei Energiewende in die Schranken“, und fährt fort: „Würde die geplante neue Leitung am Widerstand Seehofers scheitern, wären die vorhandenen Netze nach Berechnungen der zuständigen Bundesagentur „in fast 2000 Stunden eines Jahres überlastet, wenn einzelne Betriebsmittel im Netz ausfielen“. Sprich: Seehofer riskierte eine permanente Blackout-Gefahr – auch in Bayern.“
->Quelle: bundestag.de/hib; rp-online.de