Sovello in der Klemme
In Sachsen-Anhalt steckt ein weiteres Solarunternehmen in Schwierigkeiten. Nach Informationen der Mitteldeutschen Zeitung ist dem Unternehmen wegen stockender Verkäufe und des massiven Preisverfalls für Solarmodule das Geld ausgegangen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte Sovello Millionenverluste angehäuft.Wie der Solarmodul-Hersteller Sovello aus Bitterfeld-Wolfen mitteilte, wurde die Produktion heruntergefahren. Firmensprecher Robert Reinsch sagte der Mitteldeutschen Zeitung, wegen der schwierigen Geschäftslage seien die Kapazitäten auf ein Drittel gedrosselt worden. Sovello prüfe derzeit die Einführung von Kurzarbeit für seine rund 1.200 Beschäftigten. Nach Solon, Q-Cells und First Solar droht damit einem weiteren großen Unternehmen der deutschen Solarindustrie das Aus. Der Thalheimer Nachbar Q-Cells mit 1.700 Mitarbeitern hatte im April Insolvenz angemeldet.
Demnach erwägt die Firma nun eine sogenannte Insolvenz in Eigenverantwortung, um das Unternehmen zu sanieren. Dafür gibt es von Sovello jedoch keine Bestätigung. Noch im Januar hatte Sovello-Geschäftsführer Reiner Beutel angekündigt, das Unternehmen werde in den nächsten zwei Jahren rund 35 Millionen Euro investieren. Damit sollte die jährliche Produktionskapazität ausgebaut werden. Sovello gehört dem Finanzinvestor Ventizz und hat sich in der Solarkrise bislang relativ gut behauptet. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen setzten die Bitterfelder nicht nur auf die Herstellung von Teilkomponenten, sondern produzierten sowohl Wafer und Solarzellen als auch Solarmodule unter einem Dach.