UfM und Dii arbeiten beim Ausbau erneuerbarer Energien im Mittel-meerraum zusammen
Die Union für das Mittelmeer (UfM) und die Industrie-Initiative Dii wollen ihre Kräfte bündeln, um die von ihnen entwickelten langfristigen Strategien „Mittelmeer-Solarplan“ und „Desert Power 2050“ gemeinschaftlich voranzutreiben. Dazu haben beide am 15.05.2012 in Marrakesch eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. UfM und Dii (gegründet als „Desertec Industrial Initiative“) verfolgen dasselbe Ziel: den Ausbau erneuerbarer Energien in der Mittelmeer-Region. So werden beide zusammen an der Frage arbeiten, welche politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zum Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich sind. Weitere Schwerpunkte sind der notwendige Ausbau der Stromübertragungsnetze und der Speicherinfrastruktur sowie effektive Finanzierungsinstrumente und Förderprogramme. Dazu komme als zentrales Thema für die Mittelmeer-Region industrielle und wirtschaftlich-soziale Entwicklung, verbunden mit der Schaffung von Arbeitsplätzen, heißt es in einer Erklärung der Dii.
„Ich glaube, dass die Zusammenarbeit zwischen der Union für den Mittelmeerraum und der Dii, als einem großen Industrie-Konsortium, dem es gelungen ist, wichtige Partner aus allen Regionen rund um das Mittelmeer zu versammeln, einen wichtigen Schritt bei der Realisierung des Mittelmeer-Solarplans und für die Entwicklung von wirtschaftlich und technisch soliden Pilotprojekten darstellt,“so UfM-Generalsekretär Fathallah Sijilmassi. Paul van Son, CEO/Dii : „Die Union für den Mittelmeerraum und die Dii ergänzen einander perfekt. Die Union für das Mittelmeer steht für ein faszinierendes Netzwerk aus Ländern, die eine entscheidende Rolle bei der Realisierung eines großen, zusammenhängenden Energieversorgungssystems für den Nahen Osten, Nordafrika (MENA) und Europa einnehmen werden. Die Dii wird gemeinsam mit der UfM und ihren Mitgliedern daran arbeiten, einen stabilen Markt auf den Weg zu bringen, der Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte in der Wüste ermöglicht – zum Vorteil der Menschen und der Wirtschaft in der MENA-Region und in Europa. “
Die Union für das Mittelmeer (UfM) ist eine multilaterale Gemeinschaft, bestehend aus 43 Ländern in Europa, dem Nahen Osten, Nordafrika und dem Balkan. Sie wurde am 13. Juli 2008 in Paris gegründet. Bekannt wurde sie unter dem Begriff „Barcelona-Prozess“, da ihre Vorgängerorganisation Euro-Med 1995 in Barcelona ins Leben gerufen worden war. Die UfM konzentriert sich auf den Ausbau der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und den südlichen und östlichen Mittelmeerländern.
Der Mittelmeer-Solarplan (MSP) ist zentraler Inhalt der Arbeit der UfM. Er hat zum Ziel, bis 2020 in den UfM-Mitgliedstaaten 20 GW Erzeugungskapazität erneuerbare Energien aufzubauen und die Energieeffizienz zu verbessern. Mit der „Pariser Erklärung“ wurde dem Sekretariat der Union für den Mittelmeerraum das Mandat erteilt „die Machbarkeit des Mittelmeer-Solarplans zu analysieren“. In diesem Sinne arbeitet die UfM gemeinschaftlich mit allen relevanten Partnern an der Entwicklung eines MSP-Masterplans, um den Mitgliedstaaten ein konsistentes Referenzpapier für die politische Abstimmung vorlegen zu können.
Die Dii will mit ihren 56 Partnern aus 15 Ländern die Desertec Vision Realität werden lassen. Die Aktivitäten der Industrieinitiative konzentrieren sich darauf, bis 2050 einen Markt für erneuerbare Energien aus den Wüstenregionen Nordafrikas und dem Nahen Osten im industriellen Maßstab zu schaffen. Diese Aktivitäten beinhalten die Entwicklung von integrierten Energiemärkten und die Identifikation von geeigneten Technologien für Energiegewinnung- und Übertragung. „Desert Power 2050“ als Dii-Langzeitstrategie zeigt, wie die gesamte EUMENA-Region zuverlässig mit umweltfreundlicher und kostengünstiger Energie versorgt werden kann.