Neues Kompetenzzentrum: Naturschutz und Energiewende

Regierung: Naturschutz und Energiewende-Kompetenzzentrum kommt

Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze stand in der Vergangenheit oft in Konflikt mit dem Naturschutz. Deshalb hatten die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag vereinbart, ein Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende einzurichten. Das soll helfen, die Energiewende künftig  naturverträglicher zu gestalten.

Zunächst soll ein vom Bundesumweltministerium (BMUB) finanziertes Aufbauteam bis Mitte 2015 Vorschläge für die konkrete Ausgestaltung und Ausstattung des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende erarbeiten. Träger des Aufbauteams ist der Deutsche Naturschutzring als Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände.

Naturschutz frühzeitig mitdenken

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gab am 01.07.2014 den Startschuss für die Arbeit des Aufbauteams. Sie betonte, dass es für sie mit Blick auf den Klimaschutz keine Alternative zur Energiewende gebe. Gleichzeitig müsse sie den Schutz der biologischen Vielfalt im Auge behalten. Für den Ausbau der erneuerbaren Energien brauche es Lösungen, die den Naturschutz frühzeitig mitdenken. Damit wären mögliche Probleme von vornherein vermeidbar.

Initiative des NABU

Angestoßen wurde das Kompetenzzentrum durch eine Initiative des Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Mit Mitteln des BMUB hat der Nabu in enger Kooperation mit den anderen Natur- und Umweltschutzverbänden zunächst eine Machbarkeitsstudie für ein solches Kompetenzzentrum beauftragt. Diese gibt erste Hinweise, um welche Themen sich das Kompetenzzentrum inhaltlich kümmern und wie es organisatorisch aufgestellt sein könnte. Auf diese Vorarbeiten aufbauend startete am 01.07.2014 ein erstes Aufbauteam seine Arbeit.

Aufgaben des Kompetenzzentrums

Das künftige Kompetenzzentrum soll eine Hilfe für die Entscheidungsträger und Betroffenen vor Ort sein. Es soll durch seine Arbeit dazu beitragen, dass die Beteiligten schneller und sachgerechter bessere Entscheidungen zum Komplex Naturschutz und Energiewende finden können. In Einzelfällen soll es helfen, Konflikte zu lösen – sei es durch eigenes Engagement oder etwa durch die Vermittlung geeigneter Mediatoren.

Dazu könnte das Kompetenzzentrum verschiedene Instrumente einsetzen, wie zum Beispiel:

  • die Vermittlung von best-practice Beispielen,
  • von Lösungen, die an anderer Stelle im Land bereits gefunden wurden,
  • die Weitergabe von erforderlichem Fachwissen zu einzelnen Naturschutzauswirkungen oder die
  • Erarbeitung von Leitfäden zu spezifischen Naturschutzfragen.

Zur Ankündigung der Umweltministerin Barbara Hendricks ein Kompetenzzentrum „Naturschutz und Energiewende“ aufzubauen erklärt Steffi Lemke, Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Naturschutz:

Wir begrüßen die Ankündigung der Umweltministerin, der nun Taten folgen müssen. Wir hoffen darauf, dass das unsägliche Gegeneinander-Ausspielen von Naturschutz und Erneuerbaren Energien der Vorgängerregierung endlich beendet wird. Frau Hendricks muss bei der Konzipierung des Kompetenzzentrums die Forderungen der Umweltverbände aufgreifen und eine ausreichende Finanzierung sicherstellen. Der Erfolg des Kompetenzzentrums wird sich auch an den Möglichkeiten zur Beteiligung von Verbänden und Bürgern messen lassen müssen.
->Quelle(n): bundesregierung.de; nabu.de; gruene-bundestag.de