Max-Planck-Direktor Biophysikalische Chemie feiert mit internationalen Wissenschaftlern seinen Geburtstag
Drei Tage lang feierte das Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion (CEC) in Mülheim/Ruhr den 65. Geburtstag von Prof. Wolfgang Lubitz – wissenschaftlich: Mit einem dreitägigen Symposium zum Thema „Katalytische Systeme zur chemischen Energiekonversion“. Mehr als 150 Wissenschaftler und Wegbegleiter aus über 20 Nationen waren nach Mülheim gekommen.
Die Abteilung Biophysikalische Chemie von Prof. Lubitz nimmt sich die Natur zum Vorbild und beschäftigt sich mit biologischen Katalysatoren, sogenannten Enzymen, die z.B. Wasser mit Licht spalten und Wasserstoff erzeugen. Im Fokus stehen dabei die Prozesse der Photosynthese, die mit unterschiedlichsten physikalischen Techniken wie z.B. der EPR-Spektroskopie (Electron Paramagnetic Resonance, auch Elektronenspinresonanz) untersucht werden.
Drei Instituts-Generationnen: MPI für Strahlenchemie, für bioanorganische Chemie, für Chemische Energiekonversion
Lubitz kann auf ein langes, erfolgreiches Berufsleben zurückblicken. Am 23. Juli 1949 geboren, begann er 1969 an der Freien Universität Berlin ein Studium der Chemie und Physik, das er 1974 mit dem Diplom und 1977 mit der Promotion zum Dr. rer. nat. abschloss. 1982 folgte dann die Habilitation in Organischer Chemie.
Nach einem Auslandaufenthalt in San Diego/USA und Professuren in Stuttgart und Berlin, kam er schließlich 2000 als Direktor nach Mülheim an der Ruhr, an das damalige Max-Planck-Institut für Strahlenchemie, das dann 2003 in MPI für bioanorganische Chemie umbenannt und 2012 schließlich als MPI für Chemische Energiekonversion neugegründet wurde.
Von 2004 bis 2011 war Wolfgang Lubitz geschäftsführender Direktor und hat das Institut maßgeblich geprägt. Mit der Gründung der Abteilung für biophysikalische Chemie, seiner interdisziplinär geprägten Forschung und als Initiator zahlreicher Um- und Ausbauten hat er einen wesentlichen Anteil an den Entwicklungen am Kahlenberg und an dem heutigen, internationalen Erfolg des MPI CEC.
Nobel-Preisträger-Organisator Chemie in Lindau
Lubitz hat mit seiner Forschung die internationale Wissenschaftswelt entscheidend mitgeprägt und wurde mit vielen Preisen und Mitgliedschaften ausgezeichnet. So bekam er unter anderem die „Goldmedaille der internationalen EPR Society“ und wurde „Fellow of the Royal Society of Chemistry“ in Großbritannien. Seit 2004 ist er Mitglied im Kuratorium des jährlichen Nobelpreisträgertreffens in Lindau am Bodensee und organisiert die Treffen für Chemie und die interdisziplinären Treffen.
Immer wieder erzielt Lubitz mit seiner Arbeitsgruppe herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse, die zum einen in international angesehenen Wissenschaftsjournalen veröffentlicht, zum anderen von ihm selbst bei Wissenschaftskonferenzen rund um den Globus präsentiert und mit Kollegen diskutiert werden. Langjährige Wegbegleiter bescheinigen ihm außergewöhnliches Talent, mit seinen Vorträgen zu begeistern und bezeichnen ihn als hervorragenden Netzwerker.
Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) in Mülheim a. d. Ruhr beschäftigt sich mit grundlegenden chemischen Prozessen, die bei der Speicherung und Umwandlung von Energie eine Rolle spielen. Das Ziel besteht darin, Sonnenlicht in kleinen, energiereichen Molekülen zu speichern und Energie so orts- und zeitunabhängig nutzbar zu machen. In den drei Abteilungen Heterogene Reaktionen, Molekulare Theorie und Spektroskopie und Biophysikalische Chemie arbeiten ca. 75 Forscher aus über 20 Ländern und tragen mit ihrem Expertenwissen zur Vorbereitung einer nachhaltigen Energiewende bei. Das MPI CEC ist Partner der Agentur Zukunft bei der Gestaltung des Internetportals Solarify.
->Quelle: cec.mpg.de