EE stark im Export

100.000 Arbeitsplätze dem Export Erneuerbarer Energien zu verdanken

Für die Erneuerbaren-Branche bleibt der Export eine wichtige Stütze – trotz und gerade wegen der teils schwierigen Lage im Inland. Die EE-Branche kann dabei auf eine große Breite an Technologien und an Expertise zurückgreifen, die sie kontinuierlich entwickelt und aufgebaut hat. So sind laut einer einschlägigen Studie bundesweit mehr als 100.000 Arbeitsplätze allein dem Export von Erneuerbaren Energien zuzuschreiben. Im Auslandsgeschäft mit Erneuerbaren-Anlagen und Komponenten erreichte der Anteil der Beschäftigten 2013 demnach 44 Prozent. „Ihre Exportstärke hat sich die Branche der Erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren hart erarbeitet“, betont der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer. „Im Ausland vertraut man auf Energiewende-Technik ‚Made in Germany‘.“

Exporte als wichtiges Marktventil – Biogas im Inland rückläufig – im Ausland Zuwachs

In Zeiten eines teilweise unsicher und schwieriger gewordenen Umfelds im Inland bieten Exporte für viele Anbieter von Erneuerbare-Energien-Anlagen ein wichtiges Marktventil. Das gilt zum Beispiel für Hersteller von Biogasanlagen. Der Fachverband Biogas geht in einer Prognose davon aus, dass die Exportumsätze der Unternehmen 2014 gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Drittel auf knapp 890 Millionen Euro klettern. Dieser erhofften Steigerung ist es zuzuschreiben, dass der Umsatz der Hersteller laut den Erwartungen 2014 etwa stabil bleiben soll. Vor allem in EU-Partnerländern trifft Biogastechnologie aus Deutschland auf teilweise starkes Interesse. Im Inland befürchtet der Fachverband Biogas hingegen Umsatzrückgänge im Zuge der neuen gesetzlichen Förderbedingungen, die enge Grenzen für neue Anlagen setzen. Die für 2014 auf 68 Prozent prognostizierte Exportquote könnte demnach 2015 weiter steigen.

Wind-Weltmarkt-Mitführer: 67 % Exportquote – Solar kämpft

Von jeher großen Stellenwert hat der Export für die deutsche Windindustrie, die zum Beispiel bei getriebelosen Turbinen zu den Technologie- und Weltmarktführern gehört. Die Exportquote deutscher Hersteller wird in der Windindustrie auf 67 Prozent beziffert. Andere Voraussetzungen herrschen in der deutschen Solarbranche, die auf ihrem Heimatmarkt in den vergangenen Jahren mit häufig wechselnden politischen Rahmenbedingungen und einer rasanten Absenkung der Einspeisevergütung zu kämpfen hatte. Gleichwohl gibt es nach wie vor starke deutsche Solarfirmen, die unter anderem im Export punkten. Deren Stärken reichen von der Produktion von Systemtechnologie wie zum Beispiel Wechselrichtern über die Herstellung von Premium-Solarkomponenten bis hin zur Projektierung ganzer Solarparks. In Deutschland ist die Errichtung solcher Solarparks aufgrund gesetzlicher Bestimmungen derzeit nur bis zur Größe von 10 MWp Leistung möglich.

Energiewende auch im Ausland voranbringen

Das Beispiel Solarparks zeigt: Deutschland war Pionier bei vielen Erneuerbaren-Entwicklungen. Mittlerweile haben andere Staaten aufgeschlossen und Deutschland bei der Installation neuer Anlagen eingeholt. „Für den Umstieg auf Erneuerbare Energien benötigen wir in Deutschland weiterhin verlässliche politische Rahmenbedingungen für eine breite Palette an Erneuerbare-Energien-Technologien, denn wir können auf keine regenerative Energieform verzichten“, betont Vohrer. „Zudem hilft ein weiterer dynamischer Ausbau der Erneuerbaren Energien im Inland, um im Export weiter punkten zu können. Ein starkes Wachstum der Erneuerbaren in Deutschland leistet Überzeugungsarbeit für eine auch in Nachbarländern und in Übersee dringend notwendige Energiewende“, so der AEE-Geschäftsführer.
->Quelle: unendlich-viel-energie.de