Humboldt-Viadrina: Trialogreihe „Energiewende“

Die politische Entscheidung der Bundesregierung, innerhalb eines Jahrzehnts aus der Nutzung der Kernenergie auszusteigen, stellt Wirtschaft, Gesellschaft und Politik vor eine große Herausforderung. Die Realisierung dieser Energiewende unter der Vorstellung eines „Gemeinschaftswerks für die Zukunft“, wie es die Ethik-Kommission zur sicheren Energieversorgung beschreibt, bedarf des Zusammenwirkens aller gesellschaftlichen Kräfte. Im Rahmen einer Trialogreihe zur Energiewende will die Humboldt-Viadrina School of Governance in den kommenden zwei Jahren gemeinsam die verschiedenen Probleme, Interessen, Zielkonflikte und Handlungs-Möglichkeiten offenlegen und sektorübergreifend sowie lösungsorientiert diskutieren. Humboldt-Viadrina-Präsidentin Prof. Gesine Schwan: „Das ‚Gemeinschaftswerk Energiewende‘ ist nicht als einmaliges Ergebnis, sondern als dynamischer Prozess zu denken.“

Eröffnungstrialog „Die Energiewende als Gemeinschaftswerk“

Am 08.März 2012 kamen rund hundert Persönlichkeiten aus der Politik, dem Unternehmenssektor, der organisierten Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und den Medien zusammen, um unter dem Titel „Die Energiewende als Gemeinschaftswerk“ über die nötigen Weichenstellungen für das Gelingen der Energiewende zu diskutieren. Dieses Zusammentreffen bildete den Auftakt der zunächst bis April 2013 geplanten Trialogreihe zur Energiewende.

Prof. Dr. Gesine Schwan in ihrer Eröffnungsrede: „Mit unserem Trialog unternehmen wir den Versuch, mit zentralen Akteuren gemeinsame Weichenstellungen zu definieren, die für die Umsetzung der von allen Parteien des deutschen Bundestages im Sommer 2011 beschlossenen sog. Energiewende erforderlich sind. Er folgt der Idee, dass auch demokratisch gewählte Politik der Unterstützung aus der Gesellschaft bedarf, um langfristig und schlüssig politische Ziele zu verwirklichen. Das ist Teil des Verständnisses von Good Governance, von demokratisch-partizipatorischer Lösung gesellschaftlicher Probleme, der sich die Humboldt-Viadrina School of Governance in Forschung, Lehre und auf unserer sogenannten Politischen Plattform verschrieben hat.“

Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, beschrieb die Aufgabe in seinem Vortrag so: „Widerstände und Probleme. In dieser Lage braucht das Gemeinschaftswerk Energiewende ein Mehr an politischer Aufmerksamkeit und Gestaltungswillen – und deshalb sind Veranstaltung wie der Trialog von Prof. Dr. Gesine Schwan und die soeben eröffnete Plattform Energiewende. Transdisciplinary Panel on Energy Change durch Prof. Dr. Klaus Töpfer am Institute for Advanced Sustainability Studies, Potsdam, so wichtig –, damit nicht Skepsis und Angst wuchern. Das nämlich sind die größten und wichtigsten Hemmschuhe der Energiewende: eine diffuse Angst vor abenteuerlichen Strompreissteigerungen und die skeptisch-zurückhaltende Betrachtung der Dimension der Energiewende durch insbesondere die Meinungsmacher in der bürgerlichen Wirtschaftspublizistik. Beide Haltungen sind verständlich, sind doch die Zielkonflikte in der Energiewende – Preise, Klima, Umwelt, Versorgungssicherheit, Verteilungseffekte – nicht zu übersehen.“ 08.03.2012

->Quelle: http://www.humboldt-viadrina.org/