„Energiesicherheit und Klimawandel weltweit“
In den vergangenen Jahren ist die Energiepolitik zunehmend ins Zentrum der klimapolitischen Diskussion gerückt. Die Frage der Nutzung von Energie aus fossilen und Erneuerbaren Energien wird dabei sehr unterschiedlich beantwortet. Der Klimareport 2014 der Konrad-Adenauer-Stiftung entstand aus vielen Beiträgen der KAS-Auslandsbüros. Sie vermitteln einen Überblick zu den jeweiligen klima- und energiepolitischen Wahrnehmungen in den ausgewählten Ländern.
Aus dem Schlusswort von Christian Hübner: In einer Gesamtbetrachtung der nationalen Wahrnehmungen des globalen Klimawandels – sei es politisch, öffentlich oder medial – ist vor allem ein hoher und auch zunehmender Fragmentierungsgrad festzustellen. So ist in einzelnen Regionen, die mit den Konsequenzen des Klimawandels wie Wassermangel oder steigendem Meeresspiegel zu kämpfen haben, eine zunehmende öffentliche Sensibilisierung zu beobachten. Vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern steht dieser Prozess dabei in einer engen Beziehung zur Gerechtigkeitsdebatte, die die Frage nach der Verantwortung von Industrieländern am Klimawandel aufgreift und entsprechende Kompensation einfordert.
Dessen ungeachtet ist der Klimawandel aber in einer Vielzahl von Entwicklungsländern nach wie vor kein öffentliches Thema. Armut, Nahrungs- und Energiesicherheit sowie wirtschaftliche Entwicklung sind dort von größerer Relevanz. Es zeigt sich aber auch, dass viele Regierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern schon heute Klimaschutz- bzw.Anpassungsstrategien haben, diese allerdings oftmals nicht wirkungsvoll umgesetzt haben bzw. dass diese nur auf dem Papier existent sind. Ein Grund für diese Ambivalenz könnte in der steigenden klimapolitisch motivierten Entwicklungszusammenarbeit liegen, die über bilaterale Initiativen und vielleicht noch mehr über multilaterale Organisationen wie der Europäischen Union, aber auch im größeren Maßstab wie der Vereinten Nationen auf der höheren politischen Ebene finanzielle Impulse setzt. Zudem ist festzustellen, dass politische Parteien in Entwicklungsländern klimapolitische Themen zunehmend aufgreifen, indem sie ihren Wählern in Form von Wahlprogrammen entsprechende Angebote erstellen. Eine ermutigende Entwicklung, die gefördert werden sollte.