CO2-Emissionen sind wie Kreidtkartenschulden

300 Milliarden Tonnen CO2 aus Kraftwerken

„Wir ind weit davon entfernt, das Problem des Klimawandels zu lösen und investieren massiv in Technologien, die das Problem verschlimmern“, sagt Steven Davis von der University of California in Irvine. Die 2012 weltweit  existierenden fossilen Kraftwerke werden in ihrer Betriebszeit ungefähr 300 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen. Davis und Robert Socolow von der Princeton University in New Jersey veröffentlichten in einer Studie eine Methode des Finanzbudget-Managements zur Information der Politik über künftige Emissionen, die durch gegenwärtige Investitionen ausgelöst werden.

Immer mehr Kraftwerke werden gebaut, die Kohle, Öl oder Gas verbrennen – im vergangenen Jahrzehnt mehr als jemals davor. Alle Kraftwerke zusammen werden insgesamt mehr als 300 Milliarden Tonnen CO2 emittieren,  haben Davis und Socolow für eine Laufzeit von 40 Jahren berechnet. Bei 50 Jahren wären es sogar 439 Mrd. t. Die dem Energie-Sektor zuzurechnenden CO2-Emissionen seien um ca. 4 % pro Jahr gewachsen.

In die Kalkulation seien die 2013 und 14 errichteten Kraftwerke nicht eingerechnet, schreiben Davis und Socolow im Fachjournal Environmental Research Letters.  „Weltweit haben wir im letzten Jahrzehnt mehr Kohlekraftwerke gebaut als in irgendeinem früheren Jahrzehnt, und die Schließung älterer Anlagen hält mit dieser Expansion nicht Schritt,“ sagt Davis laut einer Mitteilung seiner Universität.

Zwei Drittel der CO2-Emissionen verursacht laut Davis und Socolow die Kohle, den Rest Erdgas und -öl. Die EU und die USA hätten kürzlich weniger fossile Kraftwerke gebaut und seien daher nur für 9, bzw. 11 Prozent der Emissionen verantwortlich. 42 und 8 Prozent verursachen China und Indien, schätzen die Wissenschaftler. Ihre Methode sei auch auf den Verkehr und Gebäude anwendbar.

Davis: „Was die Klimaveränderung zu einem darart schwierigen Problem macht, ist die Tatsache, dass es ihr an Kurzfristigkeit mangelt.“

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